Freitag, 1. Mai 2020

Warum die große Artenvielfalt bei Blütenpflanzen?


Der Grund für die große Artenvielfalt bei Blütenpflanzen scheint der Umstand zu sein, daß sie durch Insekten befruchtet werden (1).
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  1. Why Are There So Many Flowering Plants? A Multiscale Analysis of Plant Diversification Tania Hernández-Hernández, John J. Wiens, The American Naturalist, https://www.journals.uchicago.edu/doi/abs/10.1086/708273

Freitag, 10. Mai 2019

Es kann inzwischen unterlassene Hilfeleistung sein, einen Gentest NICHT zu empfehlen

Die modernen Möglichkeiten der DNA-Sequenzierung verändern das rechtliche Terrain, auf dem sich Ärzte bewegen (1). Inzwischen kann es unterlassene Hilfeleistung sein, einem Patienten NICHT eine DNA-Sequenzierung angeboten zu haben oder ihm NICHT die aus der Sequenzierung gewonnenen Erkenntnisse für sich selbst und seine nächsten genetischen Verwandten mitgeteilt zu haben.

Das hörte sich noch vor wenigen Jahren ganz anders an. Da fragte man anders herum eher, wie erlaubt DNA-Sequenzierung überhaupt sei!!!

Aber vorhandene Möglichkeiten der Wissens-Gewinnung ändern die Verantwortlichkeiten auf dem jeweiligen Gebiet. Und zwar drastisch. Man kann finden, daß das eine sehr aufrüttelnde Lehre ist. Es wird etwa über den folgenden Fall berichtet:

Ein Arzt verschrieb ein Medikament. In der Packungsbeilage wurde ein Gentest für Menschen asiatischer Herkunft empfohlen, bevor sie das Medikament nehmen. Das hatte der Arzt nicht empfohlen, da er das Medikament verschrieb, ohne die Patientin überhaupt gesehen zu haben, und derem Namen nicht anzusehen war, daß sie asiatischer Herkunft war. Die Patientin ist daran fast gestorben.*)

Wow. ERSTENS wußte ich gar nicht, daß es inzwischen schon häufiger Medikament gibt, die Gentests vor ihrer Einnahme empfehlen. ZWEITENS war mir nicht wirklich bewußt, welche Verantwortlichkeiten sich aus solchen Umständen ergeben.

Wer Rasse NICHT sieht, tötet - als Arzt. Und genau das war schon der Tenor vor mehr als zehn Jahren in der Literatur, daß eine Medizin und eine medizinische Forschung, die die Herkunftsgruppe (Rasse) NICHT mit berücksichtigen, töten. Hier wird nun über einen sehr konkreten Fall berichtet.

Ähnliches, so wird berichtet, gilt für lebensgefährliche Sensibilität gegenüber dem Blut-Verdünnungsmittel Warfin. Auch hier kann Gen-Sequenzierung lebensrettend sein.
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*) "The drug’s label recommends genetic testing for all patients of Asian descent before they take it. This woman’s ancestry fit the bill, but her doctor failed to recognize that, and she nearly died."
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  1. Genomics breeds new legal questions. By Jennifer Couzin-Frankel. Science Mag., 10 May 2019, Vol. 364, Issue 6440, pp. 521, DOI: 10.1126/science.364.6440.521,https://science.sciencemag.org/content/364/6440/521

Mittwoch, 13. März 2019

Ausbreitung der Schafzucht nach Tibet ab 1.000 v. Ztr.

Vermische dich mit Einheimischen, wenn du in neuen ökologischen Räumen überleben willst .....

Im 1.000 v. Ztr. breiteten sich Ackerbau und Viezucht von China nach Tibet aus, darunter auch die Schafzucht. Und auch bei der Anpassung der domestizierten Schafe an das Leben in den extremen Höhenlagen Tibets haben sich diese Schafe mit dort einheimischen Tieren vermischt und von ihnen dafür geeignete genetische Anpassungen übernommen (1). 

Das scheint also eine allgemeine Gesetzmäßigkeit zu sein. Auch unsere Vorfahren aus Afrika haben ja vor etwa 100.000 Jahren geringe Anteile Neandertaler-Genetik in sich aufgenommen, wodurch sie, wenn man es recht versteht, besser angepaßt waren an das Leben in nördlicheren Breitengraden.

Abb. 1: Ausbreitung der Schafzucht nach Tibet um 1.000 v. Ztr. (aus: 1)
Original-Erläuterung zur Abbildung:
Integrated diagram of the inferred demographic history of the late-Holocene human and sheep populations on the Qinghai-Tibetan Plateau (QTP).
(A) Distribution and approximate dates of prehistoric archeological sites of sheep in the QTP and surrounding areas. The thick brown line indicates the Tang–Bo Ancient Road (Chen et al. 2015; Zhang et al. 2017). 
(B) A proposed demographic scenario for the development of agriculture on the QTP based on archeological records of domestic animals (e.g., sheep, cattle, pig, and dog) and crops (e.g., millet, barley, and wheat) (supplementary table S2, Supplementary Material online), with sheep and wheat as representative species shown on the figure. 
(C) A proposed demographic scenario of sheep on the QTP based on genetic data in this study. 
(D) The best-supported demographic model of Chinese sheep populations inferred from the approximate Bayesian computation (ABC) approach.


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  1. The Genome Landscape of Tibetan Sheep Reveals Adaptive Introgression from Argali and the History of Early Human Settlements on the Qinghai–Tibetan Plateau Xiao-Ju Hu Ji Yang Xing-Long Xie Feng-Hua Lv Yin-Hong Cao Wen-Rong Li Ming-Jun Liu Yu-Tao Wang Jin-Quan Li Yong-Gang Liu ... Show more Molecular Biology and Evolution, Volume 36, Issue 2, 1 February 2019, Pages 283–303, https://doi.org/10.1093/molbev/msy208 Published: 16 November 2018, https://academic.oup.com/mbe/article/36/2/283/5184913

Freitag, 14. Dezember 2018

Ja, da stimme ich zu, auch die Germanen hatten keine klaren Vorstellungen darüber, ob es ein Weiterleben nach dem...

Ja, da stimme ich zu, auch die Germanen hatten keine klaren Vorstellungen darüber, ob es ein Weiterleben nach dem Tod gibt oder nicht - wie hätten sie diese auch haben können?

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Ehepaar Ludendorff und den führenden Nationalsozialisten aufzuzählen, dazu ist ein solcher Kommentarbereich nicht der richtige Ort. Auf dem Gebiet der MORAL, der ETHIK dürften die Unterschiede am größten sein. Ansonsten hier erst mal nur folgende Hinweise:

1. In dem Buch "Die machtvolle Religiosität des deutschen Volkes vor 1945" werden die sehr interessanten und differenzierten religiösen Auseinandersetzungen innerhalb des deutschen Volkes während des Dritten Reiches aus der Sicht des Ehepaares Ludendorff dokumentiert. Dürfte eine interessante Lektüre für Dich sein.

2. Im Zuge dieser Auseinandersetzungen wurde den Nationalsozialisten rund um Alfred Rosenberg SELBST klar, was Ludendorff immer sagte, daß eine diffuse Weltanschauung noch keine ausgearbeitete Philosophie ist, deshalb gab es eine Arbeitsgruppe, die an den philosophischen Grundlagen des Nationalsozialismus arbeitete: https://studiengruppe.blogspot.com/2011/08/eduard-baumgarten-eine-groe.html
Meines Erachtens "mußte" man das nur tun, weil man tunlichst einen Bogen schlagen "mußte" um die Hitler-Gegner Erich und Mathilde Ludendorff, denn hier lagen und liegen moderne, belastbare philosophische Grundlagen für die Gestaltung eines freiheitlichen, völkischen Staates sehr wohl bestens vor.

3. Auch auf dem Gebiet an der angewandten Moral, also des Handelns, kann man Gemeinsamkeiten und Unterschiede feststellen. Ludendorff warnte vor Hitlers "hirnverbrannter Außenpolitik" seit 1929 öffentlich. Deshalb wurde er von Hitler schon ab 1930/31 mit niedrigsten, undeutschesten Mitteln bekämpft:
https://studiengruppe.blogspot.com/2011/12/um-seiner-verdienste-um-die-bewegung.html
Deshalb wurden ab Juni 1937 sogar neue Röhm-Putsch-Morde gegen Erich Ludendorff vorbereitet von Adolf Hitler persönlich:
https://studiengruppe.blogspot.com/2013/01/hitlers-mordplane-gegen-ludendorff-im.html

Damit nur mal wenige Hinweise. Hitler und die NSDAP wurden meines Erachtens in klassischer Weise dazu von den monotheistischen Hintergrundmächten dazu benutzt, um die deutsche völkische Bewegung zu vernichten und auf immer und ewig zu diskreditieren. Genauso wie es Erich Ludendorff auch vorausgesagt hat 1933
https://studiengruppe.blogspot.com/2013/08/ludendorffs-emporte-telegramme.html

ebenso wie 1937 in seinem persönlichen Gespräch mit Hitler selbst und in seinem nachfolgenden Aufsatz zu Hitlers Geburtstag.
http://studiengruppe.blogspot.com/2013/06/diese-tapfere-frau-ernst-hanfstaengl.html

Freitag, 12. Oktober 2018

"Genetic determinism rides again"

Die gegenüber bisher deutlich wirkungsvollere Erforschung polygenetisch vererbter Merkmale nimmt die Wissenschaft und die Mitmach-Genetik gerade "im Sturm"

Er hat sich "erneut auf Eroberungszüge begeben" - wer denn? Huh, huh, huh, der:  "genetische Determinismus": "Genetic determinism rides again" (1). Er reitet also wieder. Er reitet, als sei er der Teufel, der Leibhaftige selbst. Oweia geschrieen, arme Menschheit, wer beschützt Dich vor ihm?

In Form einer solchen "düsteren" Prophezeiuung, einer solchen düsteren Unheils-Botschaft kann eigentlich nur die Besprechung eines neu erschienenen Buches (1) veröffentlicht werden, das ja dann wohl doch schon besonders gut sein muß. Nun, der Autor, Robert Plomin, bürgt in der Tat für Qualität. Man hat ihn bislang immer als denjenigen Erforscher der Erblichkeit menschlicher Intelligenz-Unterschiede wahrgenommen, der noch am wenigstens "schlimm" von solcher Erblichkeit gesprochen hatte.

Doch in diesem neuen Buch scheint nun alles ganz anders zu sein. Und das scheint in einem Umstand begründet zu liegen, der wohl durchaus der Erwähnung wert ist. Es geht darum, daß die modernen Methoden der Gen-Sequenzierung und ihrer statistischen Auswertung es inzwischen erlauben, polygenisch vererbte Merkmale zu erforschen in einem Umfang und in einer Präzision, wie man bislang nur monogenetisch vererbte Merkmale hat erforschen können. Polygenisch heißt, daß viele hundert, ja, viele tausend Stellen im Genom die Ausprägung eines bestimmten Merkmales mitbestimmen können.

Die "politisch Korrekten" hatten lange gehofft, daß polygenetische Vererbung so schwer erforschbar wird, daß man letztlich nie würde "beweisen" können, welche Vererblichkeit bei solchen Merkmalen tatsächlich vorliegt. Was natürlich Unsinn ist, weil man das seit der Zwillingsforschung alles schon bestens weiß, und weil deshalb der "genetische Determinismus" nicht "wieder" reiten muß, sondern schon seit Jahrzehnten immer im gleichen Takt hübsch Trab reitet.

Es ist nur Rhetorik, wenn man uns weismachen will, die Erblichkeit aller menschlichen Merkmale wäre zeitweise so etwas wie "widerlegt" gewesen. Das war sie nie, man hat nur durch dümmliche Rhetorik versucht, sie so klein und so wenig vorhanden wie nur möglich zu reden. Das scheint nun noch weniger möglich geworden zu sein als das bislang schon möglich war. Eine neue wissenschaftliche Revolution - nach schon so vielen anderen auf diesem Gebiet - ist in den folgenden wenigen Worten enthalten (1):
"Polygenic scores have been shown to improve risk predictions for prostate, ovarian and breast cancers. They can point to traits that might have been influenced by local adaptation, and gauge the pace of evolutionary change."
Zu Deutsch:
"Es konnte inzwischen gezeigt werden, daß polygenetische Auswertungen die Risiko-Voraussagen für Prostata-, Eierstock- und Brustkrebs verbessern können. Sie können auf Merkmale hinweisen, die auf lokale Anpassung zurück zu führen sind, …"
(sprich: bei denen Volks- und Rasse-Unterschiede vorliegen!)
"... und die den Weg des evolutionären Wandels nachverfolgen lassen."
In der Tat, scheint diese "polygenetische Revolution" etwas völlig Neues darzustellen. Und in dem Buch von Robert Plomin kann man sich über diese Revolution kundig machen. Es wird dann auch gleich geunkt, daß die Abwesenheit jeder Erwähnung des Wortes "Rasse" in diesem Buch sehr verdächtig sei, da dieses Konzept offenbar überall mitgelesen werden kann.

Also, ihr deutschen Intellektuellen, neues Futter zur geistigen Auseinandersetzung. Greift zu! Und wartet nicht, daß das jemals eine rechtskatholische oder rechtschristliche Lobby tun wird. Das haben sie niemals getan und werden sie niemals tun, und mögen sie den Begriff "Neue Rechte" noch so sehr für sich benutzen. "Neue Rechte" heißt in seiner ursprünglichen Bedeutung: Sich auf die Forschungen des Intelligenz-Forschers Arthur Jenssen zu beziehen und heißt zum zweiten: nichtchristlich zu sein.

Ergänzung 10.10.18: Eine Woche später heißt es in derselben Zeitschrift "Nature", daß diese Art den Genomauswertung die Genetik gerade "im Sturm" nimmt (3), daß die Wissenschaftler überrascht sind über die Schnelligkeit, mit der hier sich hier gerade die Entwicklungen überstürzen. Und auch hier werden die alten Sorgen in neuer Form formuliert (3):
"Some research presents ethical quandaries as to how the scores might be used: for example, in predicting academic performance."
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  1. Comfort, Nathaniel: Genetic determinism rides again Nathaniel Comfort questions a psychologist’s troubling claims about genes and behaviour. Nature, 25.9.2018, https://www.nature.com/articles/d41586-018-06784-5
  2. Plomin, Robert: Blueprint - How DNA Makes Us Who We Are. Allen Lane (2018)
  3. Warren, Matthew: The approach to predictive medicine that is taking genomics research by storm. Nature, 10.10.2018, https://www.nature.com/articles/d41586-018-06956-3

Donnerstag, 20. September 2018

Ängstliches oder wutschnaubendes Gesicht?

Ängstliches oder wutschnaubendes Gesicht?

Unterschiede in der Gesichtswahrnehmung zwischen westlichen und melanesischen Gesellschaften

Ein um Luft ringendes Gesicht ("gasping face") wird in westlichen Gesellschaften in der Regel als ein ängstlicher Gesichtsausdruck bewertet wie zahlreiche Studien erbrachten.

Und in der Forschung wurde ja auch schon festgestellt, daß überdurchschnittlich häufig kriminelle Menschen in westlichen Gesellschaften einen ängstlichen Gesichtsausdruck nicht von einem aggressiven Gesichtsausdruck unterscheiden können. Sind vielleicht in diesen Menschen einfach archaischere Formen von Gesichtswahrnehmung und emotionaler Wahrnehmung aktiviert?

Eine Studie aus dem Jahr 2016 (1, 2) stellte nämlich fest, daß auch die Trobriander in Melanesien um Luft ringende Gesichter nicht im Wesentlichen als ängstliche Gesichter, sondern als aggressive, wütende Gesichter interpretieren.

1. http://www.pnas.org/content/pnas/113/44/12403/F4.large.jpg
2. The fear gasping face as a threat display in a Melanesian society
Carlos Crivelli, James A. Russell, Sergio Jarillo, and José-Miguel Fernández-Dols
PNAS November 1, 2016 113 (44) 12403-12407; published ahead of print October 17, 2016 https://doi.org/10.1073/pnas.1611622113, http://www.pnas.org/content/113/44/12403