Samstag, 12. Dezember 2015

Wühlmäuse - Monogamie und Gedächtnisleistung

Wühlmäuse - Monogamie und Gedächtnisleistung

Dass amerikanische Berg- und Präriewühlmäuse aufgrund unterschiedlicher Genetik eines Vasopressin-Rezeptorgens sich entweder monogam oder polygam verhalten, ist schon seit einigen Jahren bekannt. Die These, dass viele Vasopressin-Rezeptoren im Gehirn die Gedächtnisleistung vergrößern und sich damit verstärkend auf das monogame Verhalten auswirken, wurde erstmals 2009 geäußert und wird in einer gerade erschienenen Studie weiterverfolgt.

Diese These könnte natürlich hervorragend zu der These von Robin Dunbar passen und diese genauer erläutern, nämlich dass es ein Wechselspiel gibt zwischen monogamem Verhalten und Gehirn-Entwicklung über einen weiten Bereich des Artenstammbaums der Säuger und Vögel hinweg. Um so monogamer eine Art lebt, um so größer ihr Gehirn, zumindest im Artvergleich. Und diese Relation gilt nach Dunbar für einen großen Teil der Säuger und Vögel außerhalb des Primatenstammbaums.

Bei den Primaten hatte er ja schon zuvor einen Zusammenhang zwischen Gehirngröße und GRUPPEN-Größe festgestellt.

Und nun wird die These aufgestellt: Es kommt bei monogamem Verhalten nicht zuletzt auch einfach nur auf Gedächtnisleistungen an. Kein schlechter Gedanke! Übrigens wirken ja auch Prägungen (auf primäre Bezugspersonen, bzw. Geschlechtspartner) wohl schlicht Gedächtnis-verstärkend.

Doch in den Studien von 2009 und in der aktuellen wird nur auf Gedächtnisleistungen hinsichtlich des Territoriums und zuvor geschehener aggressiver Akte von Nachbarn abgehoben und es wird vermutet, dass genetisch polygame Tiere einfach die Territoriengrenzen und frühere aggressive Akte ihrer Nachbarn - - - "vergessen". Und dass dieses Verhalten vorteilhaft ist bei großer Populationsdichte (die bei den monogamen Bergwühlmäusen nicht gegeben ist).

Der Gedanke, dass monogame Tiere auch einfach nur häufiger an ihrern Geschlechtspartner denken könnten, ihn weniger "vergessen" könnten, wird von den Forschern nicht erörtert. Das könnte einen etwas wundern. Hauptautorin ist eine Frau und Doktorandin, der Rest sind vier Männer.

Verlaufen die sich einfach in der Großstadtwüste, wenn sie in sich polygame Tendenzen spüren? Können sie es für wahrscheinlich halten, dass polygame Tendenzen insbesondere verstärkt werden durch das Vergessen von aggressiven Akten gehörnter Ehemännern ihnen gegenüber? Ein etwas merkwürdiges Raisonement. ......
http://www.sciencemag.org/content/350/6266/1310.full

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Ich schätze den Mainzer Archäologen Detlef Gronenborn sehr, habe seine Arbeit schon vor Jahren gründlich auf meinem...

Ich schätze den Mainzer Archäologen Detlef Gronenborn sehr, habe seine Arbeit schon vor Jahren gründlich auf meinem Blog "Studium generale" rezipiert. Mich beschleicht nur der Verdacht, dass er in diesem Artikel dem Zeitgeist zu viele Tribute zollt.

Sehr viel richtiger wäre - auch beim Blick auf diese Karte - zu sagen: Die Ausbreitung des Ackerbaus vollzog sich in einer Abfolge von Ethnogenesen (Volkwerdungen) und Untergängen von Völkern. Damit verbunden sind auch Migrationen, ja. Aber sie sind nur ein Teil des Gesamtbildes.

Bevor sich der Ackerbau ausbreitete in Europa, haben dort auch Völker gelebt. Diese starben aus oder vermischten sich mit Zuwanderern genetisch und kulturell. Dadurch entstanden NEUE Völker. Diese konnten viele Jahrhunderte stabil das gesellschaftliche Bild bestimmen (etwa Bandkeramik, Trichterbecher etc.). Es erfolgten dann auch Zusammenbrüche von Gesellschaften und Völkern - demographisch und kulturell.

Dann gab es erneut Zuwanderungen, die sich mit Einheimischen vermischten - genetisch und kulturell. Es entstanden NEUE Völker.

Die Betonung liegt für mich darauf, dass der Mensch ein kulturelles und soziales Wesen ist (zoon politikon) und auch als solches evoluiert und sich geschichtlich entwickelt, sprich vornehmlich in Sprachgemeinschaften, Kulturgemeinschaften. Sie stellen einen wesentlichen Selektionsfaktor dar, sowohl auf kulturellem wie genetischem Gebiet.

Menschen sind nicht frei flottierende "Moleküle" im Geschichtsverlauf, sondern leben und bewegen sich als Angehörige einer Kulturgemeinschaft, einer genetisch sich untereinander ähnelnden Bevölkerung. Sie tragen diese ihre Volkszugehörigkeit mit sich, wohin sie gehen. Als erstes fragen wir bei einem Menschen anderer Volkszugehörigkeit immer erst einmal - intuitiv - danach, welchem Volk er angehört. Und glauben damit, viel über ihn zu erfahren.

Völker und Kulturen haben sich fast immer gegen ihren eigenen Untergang gewehrt. Mitunter mit Erfolg. Darauf beruht der Mythos der Perserkriege des demokratischen Griechenland. Zum Beispiel. Darauf beruht der Mythos der Schlacht im Teutoburger Wald (Kalkriese) und so weiter und so fort.

Bitte also - wenn möglich - ein VOLLSTÄNDIGES Bild der bisherigen Kulturgeschichte Europas und der Nordhalbkugel zeichnen.

http://archaeologik.blogspot.de/2015/10/europaische-gesellschaften-beruhen-auf.html

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Und noch eine spannende Studie: Die erhalten gebliebenen Gene eines Äthiopiers, der um 2.500 v.

Und noch eine spannende Studie: Die erhalten gebliebenen Gene eines Äthiopiers, der um 2.500 v. Ztr. lebte, zeigen auf, dass der noch heute in Äthiopien lebende Bergstamm der Ari (siehe Foto) genetisch schon damals entstanden ist. Und zwar - - - durch Einwanderung von Bauern aus dem Nahen Osten, die genetische Ähnlichkeit mit jenen Bauern hatten, die um 5.700 v. Ztr. in Anatolien lebten und nach Mitteleuropa einwanderten!

Derzeit fährt die Forschung an erhalten gebliebenen alten Genomen (ancient DNA) eine reiche Ernte ein! Die Gene der Bandkeramiker sind in Mitteleuropa ausgestorben - - - und in Äthiopien sind sie bis heute erhalten geblieben (ähnlich wie auch in Sizilien).
http://www.nature.com/news/first-ancient-african-genome-reveals-vast-eurasian-migration-1.18531

Die ancient-DNA-Forschung wird immer spannender!

Die ancient-DNA-Forschung wird immer spannender! Nun sind die erhaltenen Gene von Bauern, die um 6.000 v. Ztr. in der heutigen Türkei gelebt haben, untersucht worden, Ergebnisse:

1.
".... that  the Anatolian Neolithic samples do not resemble any present - day Near Eastern populations (!!!) but are shifted towards Europe , clustering with Neolithic European farmers (EEF) from Germany, Hungary, and Spain" (!!!)

Wahnsinn, Wahnsinn, Wahnsinn. Das heißt, die Bandkeramiker stammen tatsächlich aus Anatolien (das hatte ich bislang bezweifelt). Aber mehr noch: Sie sind SOWOHL in Europa ausgestorben (das war schon bekannt), ALS auch (wie jetzt bekannt wird) in Anatolien!

Knapp 50 % der Y-Chromosomen des keramischen Neolithikums in Anatolien ähnelt den Y-Chromosomen der ersten Bauern Mitteleuropas! Letztere haben - laut dieser Studie - NUR (!!!) 7 bis 11 % mehr europäische Jäger-Sammler-Gene in sich, als ihre damaligen anatolischen Verwandten!!!

2.
Ein weiteres Ergebnis: Die kupferzeitlichen Spanier sind genetisch noch nicht von der Zuwanderung der Schnurkeramiker aus der Ukraine beeinflusst (städtische Los Millares-Kultur ab 3.200 v. Ztr.):

"Thus, the  “Ancient North Eurasian”-related ancestry that is ubiquitous across present-day Europe arrived in  Iberia  later than in Central Europe".

3.
Aber auch zu den genetischen URSPRÜNGEN der Indogermanen - sprich der nachmaligen Schnurkeramiker - in der Ukraine um 5.200 v. Ztr. (also zu Beginn der bandkeramischen Zuwanderung in Mitteleuropa), hat diese Studie Wesentlichstes zu sagen:

"Admixture between populations of Near Eastern ancestry and the Early Hunter Gatherers (EHG)" (in der Ukraine) "began as early as the Eneolithic (5200 - 4000 BCE), with some individuals resembling EHG and some resembling Yamnaya." (Yamnaya ist das Urvolk der Indogermanen, der Kurgankultur, der späteren Schnurkeramiker.) "The Yamnaya from Samara and Kalmykia, the Afanasievo people from the Altai (3300 - 3000 BCE), and the Poltavka Middle Bronze Age (2900-2200 BCE) population that followed the Yamnaya in Samara, are all genetically homogeneous, forming a tight “Bronze Age steppe”  cluster (...), sharing predominantly R1b-Y-chromosomes (...), and having 48 - 58% ancestry from an Armenian-like Near Eastern source without additional Anatolian Neolithic or Early European Farmer (EEF) ancestry."

Da wir europäischen Männer zu zwei Dritteln unserer Gene von diesen Schnurkeramikern abstammen, heißt das, liebe Leute, dass wir also nicht zuletzt aus ARMENIEN stammen!!!! (Unsere einstigen dortigen Verwandten werden schon lange dort ausgestorben sein.) Was für eine spannende Ethnogenese der Indogermanen! Ich nehme an, dass es da eine Flaschenhalspopulation gegeben hat, eine Gründerpopulation, in der VIEL genetische Selektion, viel Gen-Kultur-Koevolution stattgefunden hat. Es geschah das zu den Hochzeiten der Bandkeramik in Mitteleuropa.

Und schon in der späten Bronzezeit lebten in der östlichen Ukraine genetisch andere Menschen als zuvor!

4.
Aber damit sind noch keineswegs alle Ergebnisse dieser Studie referiert. Sie kann auch Aussagen dazu machen, WELCHE Gene konkret selektiert wurden bei den hier behandelten Ethnogenesen! Das muss man sich alles noch genauer anschauen!
http://biorxiv.org/content/early/2015/10/10/016477

Der anatomisch moderne Mensch erreichte erst ab 39.000 Jahren vor heute Mitteleuropa.


Der anatomisch moderne Mensch erreichte erst ab 39.000 Jahren vor heute Mitteleuropa. Aber er erreichte offenbar schon - und das ist neu - vor mehr als 100.000 Jahren nicht nur den Levanteraum - sondern auch Südchina!!!!

Dort wurden in einer Höhle 47 Zähne des anatomisch modernen Menschen entdeckt. "Die Kronen der ersten Backenzähne unterscheiden sich nur um 0,6 bis 1,1 Prozent von denen moderner chinesischer Populationen."

Die wesentlichste Schlussfolgerung aus dieser Erkenntnis könnte sein, dass das hieße, dass asiatische Bevölkerungen und europäische Bevölkerungen schon viel länger genetisch voneinander getrennt evoluieren, als bislang gedacht.

Es würde damit besser verständlich, dass die genetischen Unterschiede zwischen Europäern und Asiaten ähnlich tiefgehend sind wie zwischen jeweils einem von ihnen und den Afrikanern.

http://www.wissenschaft.de/kultur-gesellschaft/anthropologie/-/journal_content/56/12054/8355153

Donnerstag, 24. September 2015

Verrückt, viele Völker - wie das Jäger-Sammler-Volk der Hadza in Ostafrika - haben nur ganz wenige Bezeichnungen für...

Verrückt, viele Völker - wie das Jäger-Sammler-Volk der Hadza in Ostafrika - haben nur ganz wenige Bezeichnungen für Farben. Die Hadza nur für Schwarz, Weiß und Rot! Zeigt man auf andere Farben und fragt, wie sie heißen, antworten sie oft "Weiß ich nicht".

In diesem Artikel  wird die aktuelle Forschungsliteratur zum Thema genannt, anhand deren man den Implikationen dieser Tatsache weiter nachgehen könnte. Nach dieser scheint zum Beispiel die Komplexität der Farbnamen mit der gesellschaftlichen Komplexität zu korrelieren, da man für größere gesellschaftliche Komplexität einfach mehr Farbnamen zu brauchen scheint.

Aber heißt das, dass ursprünglicher lebende Völker gar nicht - zum Beispiel - das Bedürfnis hatten, zum Ausdruck zu bringen, dass eine gelbe Blume schön ist? Es ist doch bekannt, wie bunt ursprüngliche Völker ihre Körper und Gesichter bemalen und schmücken können. ... Würde mich schon interessieren, wie man diese beiden Sachverhalte zusammen bringt ...

("Hunter-Gatherer Color Naming Provides New Insight into the Evolution of Color Terms"
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960982215009483 )
http://www.sciencedirect.com/science?_ob=MiamiCaptionURL&_method=retrieve&_eid=1-s2.0-S0960982215009483&_image=1-s2.0-S0960982215009483-gr1.jpg&_cid=272099&_explode=defaultEXP_LIST&_idxType=defaultREF_WORK_INDEX_TYPE&_alpha=defaultALPHA&_ba&_rdoc=1&_fmt=FULL&_issn=09609822&_pii=S0960982215009483&md5=8df4692fa298b929b4cd73beb55e6d84

"Intelligentes Leben ohne Knochen"

"Intelligentes Leben ohne Knochen"

Eine tolle Überschrift! Und worum geht es? Um "das früheste intelligente Leben auf dieser Erde". Um: Tintenfische!!! Die Wissenschaft lernt ständig dazu wie intelligent diese Tiere sind. Sie sind ein sehr anschauliches Beispiel für das Prinzip der konvergenten Evolution (Simon Conway Morris), die ein Hinweis darauf ist, dass die Evolution zielgerichtet in Richtung von höherer Intelligenz und anderem verläuft. Sie folgt also gerade NICHT bloß "Zufallswegen".

Denn auch die Tintenfische haben zum Beispiel Augen und Intelligenz evoluiert ganz unabhängig von den Wirbeltieren und auf sehr eigenwillige Weise. In dem Artikel heißt es z.B.:

"The remarkable intelligence of these tentacle bearers must have evolved convergently with vertebrate intelligence. It offers a useful external reference for investigations into the nature of intelligence and the ecological driving forces that may lead to its development. (...) They do offer us a glimpse of an alternative form of intelligent life outside the vertebrate norm that we are used to. As Sydney Brenner said on release of the genome paper, 'they were the first intelligent beings on the planet' "

Witzig und phantasieanregend sind auch die Abschlusssätze:

"They also broaden our horizon concerning the possible trajectories that the evolution of life might have taken on Earth or other planets. If the evolution of bony skeletons had failed to take off — due to a shortage of the requisite minerals, say — the comforting message is that there is intelligent life without bones. And if we ever discover complex life forms on other planets, they may well come with soft bodies and more than four limbs."

("Intelligent life without bones"
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960982215010775 )
http://www.sciencedirect.com/science?_ob=MiamiCaptionURL&_method=retrieve&_eid=1-s2.0-S0960982215010775&_image=1-s2.0-S0960982215010775-gr3.jpg&_cid=272099&_explode=defaultEXP_LIST&_idxType=defaultREF_WORK_INDEX_TYPE&_alpha=defaultALPHA&_ba&_rdoc=1&_fmt=FULL&_issn=09609822&_pii=S0960982215010775&md5=32665aeb428da1d8d867b6811c142274

3.500 v.

3.500 v. Ztr. lebten in einer Höhle in Nordspanien Bauern, deren Knochen erhaltene DNA aufweist, die genetische Ähnlichkeit sowohl mit Mesolithikern Spaniens (Jäger-Sammler) als auch mit den heutigen Basken aufweist, als auch mit den ersten Bauern MITTELeuropas (den Bandkeramikern, die dort schon 600 Jahre früher untergegangen waren).

Das ist eigentlich für sich kein sehr spezifisches Ergebnis, ausser dass es  bestätigt, dass die Basken tatsächlich ein genetisch sehr altes Volk sind, womöglich ein ähnliches genetisches Relikt wie die Menschen auf Sardinien, die genetisch noch am ehesten den ersten Bauern Mitteleuropas gleichen sollen.
http://www.pnas.org/content/112/38/11917.abstract.html?etoc

Ah, was ich grade eben schrieb, war zu voreilig.

Ah, was ich grade eben schrieb, war zu voreilig. Der Rezensent Walter E. Block (Name merken!!!) schreibt über das neueste Buch von Nicholas Wade begeistert (!!!) und er sagt an einer Stelle sehr richtig: Rassisten, die andere Rassen per se hassen, gibt es in unserer heutigen Welt gar nicht, es sei denn in kleinen Minderheiten, von denen die Hälfte, so schreibt er, FBI-Leute sind. Wir könnten aus deutscher Sicht sagen: Von denen die Hälfte Verfassungsschutzleute sind. Wow. Schon lange nicht mehr eine so rundum saubere Rezension gelesen. Und das in der Oktober-Ausgabe des "Journal of Bioeconomics".

Noch mal Originalzitat aus der Rezension, in der zunächst ein Autor LH Rockwell zitiert wird:
“... someone is a racist if he hates a particular racial group, but ... since we can’t read people’s minds, and since accusing people of hating an entire group of people is a fairly serious charge, instead of vainly trying to read the suspect’s mind we ought instead to see if he favors special disabilities against the group in question.” He adds: "I know no one who hates entire groups, and those people who do are in such a tiny minority that their organizations are equal parts lunatic and FBI informant. Likewise, I know no one who favors the use of official violence against particular groups.”

Und Walter E. Block fährt fort:
"Given this definition, to which I fully subscribe, either there are no racists at all, nowadays, or, their numbers are so small so that they may safely be ignored."
http://link.springer.com/article/10.1007/s10818-015-9202-7/fulltext.html

Ich lese grade Rezensionen im "Journal of Bioeconomics" über drei mir wichtige Bücher von EO Wilson, J.

Ich lese grade Rezensionen im "Journal of Bioeconomics" über drei mir wichtige Bücher von EO Wilson, J. Diamond und N. Wade, die in den letzten Jahren erschienen sind. Und man denkt ständig: Für welche Welt schrieben diese Autoren und Rezensenten? Wofür schrieb Jared Diamond? Was waren seine Bezugspunkte? Er schrieb - aus heutiger Sicht - für eine "gestrige" Welt. Durch die Einwanderungswelle 2015 ist derzeit alles infrage gestellt, alles. Diese ganze Welt, alle Anliegen, die noch bis vor kurzem vertreten wurden. Wozu? Wozu bemühtet ihr euch so? Diese Welt, an der Euch so lag, aus der ihr hervorgingt, für die ihr arbeitet, sie bricht gerade unter euren Füßen zusammen. Merkt ihr es überhaupt?

Kann man so großen, komplexen Wissensgesellschaften wie der unseren so einfach den Boden unter den Füßen wegziehen, ohne dass die Überlebenskräfte dieser Wissensgesellschaften - in Form von Wissenschaft - darauf reagieren? Ja?

Ich will es erst glauben, wenn ich es gesehen habe.
http://link.springer.com/article/10.1007/s10818-015-9199-y/fulltext.html

Dienstag, 22. September 2015

Die untersuchten Knochen der ersten deutschen Kaiserin Editha, einer gebürtigen Engländerin, die früh, mit 36 Jahren...

Die untersuchten Knochen der ersten deutschen Kaiserin Editha, einer gebürtigen Engländerin, die früh, mit 36 Jahren verstorbene erste Ehefrau des Kaises Otto I., erweckt den Eindruck, als ob sie durchschnittlich sogar noch mehr Fleischnahrung zu sich genommen hat als Haushunde oder -katzen.

Ähnliches gilt für die Knochen eines fränkischen Herzogs, der um 600 n. Ztr. in Nordrhein-Westfalen gelebt hat, des Keltenfürsten vom Glauberg nördlich von Frankfurt/Main (700 v. Ztr.) und eines Königs der bronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur (Himmelsschreibe! Stadtkultur!), der um 1800 v. Ztr.  in Helmsdorf in Sachsen gelebt hat.

Die Durchschnittsbevölkerung, die zur gleichen Zeit wie diese jeweiligen Angehörigen der Fürstenhäuser gelebt haben, haben sich laut ihrer Knochen von erheblich weniger proteinreicher Nahrung ernährt.

Für diesen sehr auffälligen und über dreitausend Jahre hinweg sehr ähnlichen Befund gibt es viele Erklärungsmöglichkeiten. Er kann nicht nur mit erhöhtem Fisch-, sondern auch Fischkonsum erklärt werden, ebenso mit besserer Düngung jener Felder, die zur Versorgung der Fürstenhäuser angebaut wurden.

("Superior in Life—Superior in Death - Dietary Distinction of Central European Prehistoric and Medieval Elites", Current Anthropology, August 2015)

http://www.jstor.org/stable/info/10.1086/682083
http://www.jstor.org/literatum/publisher/jstor/journals/content/curranth/2015/679361/682083/20150824/images/medium/fg1.gif

Montag, 21. September 2015

Völker und ihre Sprachgrenzen sind ein wesentlicher selektiver Faktor in der Humanevolution, wie auch in dieser...

Völker und ihre Sprachgrenzen sind ein wesentlicher selektiver Faktor in der Humanevolution, wie auch in dieser neuen Studie aus "Nature Genetics" aufgezeigt wird bezüglich der Unterschiede zwischen den europäischen Völkern hinsichtlich Körpergröße und Körpermasse-Index (BMI - schlank oder mollig), die zusätzlich noch durch Umweltfaktoren, bzw. kulturelle Faktoren modelliert werden.

In diese Jahrhunderte alten, wohl vergleichsweise stabilen und geschichtlich gewachsenen Selektions"regime" glauben die Politikeliten in Deutschland massiv eingreifen zu dürfen, indem sie seit 1956 statt ordentlicher Familienpolitik Einwanderungspolitik betreiben.

Viel zu wenige Menschen in Deutschland erkennen, dass dahinter massive Ideologien stecken und handfeste politische und archaische religiöse Interessen und dass "Humanität" wie so oft nur ein Vorwand ist, um ganz neue Selektionsregime in Mitteleuropa und auf der ganzen Nordhalbkugel einzuführen.

Auch bezüglich der genetischen Körpergröße-Unterschiede übrigens wird der Jahrzehnte lang vorherrschende "Lewontin'sche Fehlschluss" nach dem es höchstens 15 % genetischer Volks- und Rasseunterschiede im menschlichen Genom gäbe, durch ein erheblich differenzierteres Bild ersetzt. In Bezug auf die Körpergrösse ist hier von 24 % die Rede, in Bezug auf den kulturell offenbar leichter beeinflussbaren Schlankheits-, bzw. Molligkeitsgrad von 8 % Volksunterschiede im Genom.
http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/genforschung/-/journal_content/56/12054/7981614

Das Thema "Vergewaltigung in isländischen Sagas" ist in der wissenschaftlichen Literatur offenbar noch nicht sehr...

Das Thema "Vergewaltigung in isländischen Sagas" ist in der wissenschaftlichen Literatur offenbar noch nicht sehr ausführlich behandelt worden.

Aus der deutschen mittelalterlichen Sagen-Literatur ist dieses Thema natürlich durch den sehr prominenten Fall der ehelichen Vergewaltigung von Gudrun durch König Gunther mit Hilfe von Siegfried bekannt.

In diesem Aufsatz werden mehrere Beispiele aus den Sagas genannt, in denen ein Mann ausdrücklich gegen den Willen einer Frau mit derselben schlief.

Was mir die isländische Sagaliteratur auch in Behandlung dieses Themas von anderer Literatur zu unterscheiden scheint, ist, dass hier, was immer auch geschieht, immer von stolzen Menschen die Rede ist, was immer sie auch tun oder was immer sie auch erleiden.

Das ist sehr eigentümlich zu beobachten. Der Aufsatz weckt Interesse, sich einmal wieder ausführlicher mit dieser Saga-Literatur zu beschäftigen.
http://jfh.sagepub.com/content/40/4/431.abstract?etoc

Freitag, 18. September 2015

Ein weiterer Wissenschaftsdurchbruch kommt aus Deutschland, und zwar aus Leipzig, vom Max Planck-Institut.

Ein weiterer Wissenschaftsdurchbruch kommt aus Deutschland, und zwar aus Leipzig, vom Max Planck-Institut. Hatte man dort vor einigen Jahren das Genom des Neandertalers sequenziert aus der DNA alter Knochen, die bis zu 100.000 Jahre alt sein konnten, hat man nun DNA aus alten Knochen sequenziert, die 300.000 Jahre alt sind, und die Vorfahren der Neandertaler und der Denisova-Menschen in Spanien gehörten. Auch sie gehören - wie die Neandertaler - nicht zu unseren direkten Vorfahren, die vor 300.000 Jahren stattdessen noch in Ostafrika lebten. 

http://www.sciencemag.org/content/349/6254/1270.1.full

Inuit sind genetisch an eine ganz andere Fettverdauung angepasst als wir Europäer oder Asiaten.

Inuit sind genetisch an eine ganz andere Fettverdauung angepasst als wir Europäer oder Asiaten. Sie haben fast zu 100 % dafür eine kodierende Genvariante, die bei uns Europäern fast gar nicht vorhanden ist und bei Ostasiaten höchstens zu 20 %. (Soviel einmal erneut zu "Lewontins Fehlschluß" im Sinne von Multikulti-Propaganda, nach der nur durchschnittlich 15 % der genetischen Unterschiede zwischen Menschen zugleich Unterschiede zwischen Völker und Rassen wären. Nein, im kodierenden Genom kann es sich auch wie hier um: 100 % handeln.)

Da immer mehr solche genetischen Anpassungen von Völkern an die natürlichen und kulturellen Lebensbedingungen bekannt werden, unter denen Völker leben, sagen Genetiker neuerdings, dass wir künftig eine auf unser persönliches Genom zugeschnittene Ernährungsberatung brauchen.

Man könnte aber auch fragen, welchen Sinn es machen soll, Menschen aller Erdteile in allen Erdteilen miteinander zu vermischen in den gegenwärtig beworbenen multikulturellen Gesellschaften, obwohl sie doch jeweils genetisch ganz spezifisch an die örtlich vorliegenden Lebensweisen angepasst sind.

Die Eliten der Völker der heutigen Nordhalbkugel zerstören Völker, haben aber keine sinnvollen Vorstellungen darüber, welche genetischen Neuanpassungen sie an die Stelle dieser zerstörten Völker setzen wollen.

Dabei kann aus Sicht der Wissenschaft inzwischen sehr wohl darüber nachgedacht werden, in welche Richtung sich die genetische Evolution jedes einzelnen Volkes sinnvollerweise bewegen sollte dadurch, dass die einen Menschen in diesen Völkern mehr, die anderen weniger Kinder haben. Darüber hat man sich in der naturwissenschaftsnahen Sozialdemokratie der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weltweit sehr viele sinnvolle Gedanken gemacht, an die angeknüpft werden sollte. 
 
http://news.sciencemag.org/biology/2015/09/fish-oil-good-you-depends-your-dna
http://news.sciencemag.org/biology/2015/09/fish-oil-good-you-depends-your-dna

Zahlreiche bedeutende russische Schriftsteller (u.a.

Zahlreiche bedeutende russische Schriftsteller (u.a. Tolstoi, Solschenitsyn) haben von dem stolzen Bergvolk der Tschetschen im Kaukasus und ihrem großen Mut selbst unter widrigsten Umständen mit großer Bewunderung geschrieben. Wer die beiden grausamen, bestialischen Völkermord-Kriege Jelsin's und Putin's gegen Tschetschenien genauer verfolgt hat, bei der die Hauptstadt Grosny so zerstört wurde wie 1945 Dresden, konnte diese Bewunderung nur teilen. (Und kann über Völkermörder wie Putin und jener westlichen Öffentlichkeit, die nur lauwarm gegen diesen Völkermord protestierte, nur mit der allergrößten Verachtung urteilen.) 

Das Volk der Tschetschenen gilt unter Historikern nach seiner Sprache und Kultur als ein seit Jahrtausenden in genetische Kontinuität im Kaukasus lebendes, einheimisches Volk. Ebenso die angrenzend lebenden Bergvölker. Und genau diese Tatsache wird gerade durch eine neue genetische Studie an Völkerschaften Dagestans, die traditionell in enger Beziehung zu den Tschetschenen leben, äußerst eindrucksvoll unterstrichen. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Dagestan

Donnerstag, 10. September 2015

Ein nach jeder Richtung sensationeller Fund aus Südafrika wird soeben bekannt.

Ein nach jeder Richtung sensationeller Fund aus Südafrika wird soeben bekannt.

Die beiden Grafiken im "Spiegel" passen allerdings gar nicht zum Text. Es scheint doch offensichtlich, dass es sich hier entweder um eine Vormenschenart im Formenumfeld von Australopithecus, bestenfalls früher Homo habilis handelt. Und das war doch alles lange vor Homo erectus, wird also mit Auswanderungen aus Afrika zunächst nur vergleichsweise wenig zu tun haben, da Funde solcher Zeitstellung (früher als 2,5 Millionen Jahre) außerhalb Afrikas gar nicht bekannt sind.

Aber noch viel spannender als das äußere Erscheinungsbild scheint mir doch die Erkenntnis zu sein, dass schon Vormenschen der Formengruppe des Homo habilis oder gar des Australopithecus BEWUSSTE GRABLEGUNG betrieben haben!!!!
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/homo-naledi-forscher-entdecken-neue-menschenart-a-1052250.html

Sonntag, 30. August 2015

Soeben entdecke ich, dass in dem inzwischen sehr umfangreich erweiterten und darum sehr informativen...

Soeben entdecke ich, dass in dem inzwischen sehr umfangreich erweiterten und darum sehr informativen Wikipedia-Artikel "Linearbandkeramische Kultur" unter "Weblinks" auch mein Blogbeitrag aus dem Jahr 2009 "Die weltgeschichtliche Bedeutung der bandkeramischen Kultur" verlinkt ist.

Nun, das freut einen doch. Schließlich werden es nicht die Dümmsten gewesen sein, die diese Verlinkung dort hingesetzt haben! :)
https://de.wikipedia.org/wiki/Linearbandkeramische_Kultur

Die evolutionäre Religionswissenschaft erforscht die Theorie der "moralisierenden Götter".

Die evolutionäre Religionswissenschaft erforscht die Theorie der "moralisierenden Götter". An dieser Theorie wird viel Wahres dran sein. Sie kann aber nicht erklären, warum "moralisierende Götter" in solchen Hochkulturen wie der griechischen Demokratie oder der römische Republik eine doch vergleichsweise geringe Rolle gespielt haben.

Es sei erinnert an die Aussage des Tacitus über die heidnischen Germanen, dass bei ihnen gute Sitten mehr bewirken würden als anderswo gute Gesetze. (Wobei er an gute Religionsbücher übrigens noch gar nicht gedacht hat und denken konnte.)

Moralisierende Götter werden also wohl vor allem solche Völker brauchen, in denen Kooperation durch gute Sitten allein nicht hergestellt werden kann. Also solche Völker, in denen Selbstbeherrschung und Selbstbestimmtheit des einzelnen kein Wert ist und nicht durch die vorherrschende Kultur gefördert wird.

Eine Steigerungsform der Religionen mit "moralisierenden Göttern" ist ja die die (Assmann'sche) mosaische Unterscheidung  zwischen Wahr und Falsch. Jene Religionen hatten Erfolg, die Behauptungen von ihren Gottvorstellungen aufstellten mit einer Sicherheit, als würde es sich dabei um wissenschaftliche Tatsachen handeln.

Noch der römische Historiker Tacitus z.B. wandte sich von solchen Formen der Religion geradezu mit Ekel und völligem Unverständnis ab. Das war die normale damalige emotionale Reaktion auf solche Form der Religiosität. Sie wurde in Europa aber dann erst wieder üblich mit Friedrich Nietzsche.

Solche "mosaischen" Behauptungen jedenfalls stellten die mythischen Vorgängerreligionen in einer solchen Vehemenz ja nie auf. Und nicht wissenschaftlich und philosophisch gebildete Völker wussten einer solchen Behauptung mittelfristig nichts Nachhaltiges entgegenzusetzen.

Die Folge war das Mittelalter, das in den hintergründigen Machtstrukturen der heutigen Zeit noch geradezu überschwenglich lebendig fortlebt.

In unserer heutigen Zeit sollten wir nicht - oft geradezu hilflos - nach einem "moralisierenden Gott" suchen. Sondern wieder danach streben, dass bei uns gute Sitten mehr bewirken als anderswo gute Gesetze. - - -

Der Buchtitel aus 2013 aber, auf den sich dieser Artikel bezieht, deutet einen weiteren und neutraleren Erkenntnishorizont an als der Artikel selbst, lautet er doch "Big Gods - How Religion Transformed Cooperation and Conflict". Wie Religion also Kooperation und Konflikte VERÄNDERTE. Sprich: nicht unbedingt nur in ihrer Qualität verbesserte.
http://www.sciencemag.org/content/349/6251/918.full

Dienstag, 25. August 2015

Leider ist dieser Aufsatz selbst an der HU Berlin nicht zugänglich (voll super - kann ihn mir trotzdem wer...

Leider ist dieser Aufsatz selbst an der HU Berlin nicht zugänglich (voll super - kann ihn mir trotzdem wer zugänglich machen?).

Er verfolgt die These, dass bei jenen Ameisenarten, bei denen sich mit größerer Staatengröße auch die Differenzierung der Arbeitsteilung (die Spezialisierung, sprich, die Zahl der "Berufe") vergrößert, obwohl die Morophologie der einzelnen Ameisen GLEICH bleibt (!!!), bestimmte Gehirnareale einzelner Ameisen, bzw. Ameisen-Berufsgruppen je nach übernommener Aufgabe sich vergrößern oder verkleinern.

Dies bestätigt nicht generell Robin Dunbars "Social-Brain-Hypothese" für Insekten (die schon abgesichert ist für Primaten, weite Bereiche des Säugetier-Stammbaums und, glaube auch, Vögel). Dies stellt aber eine interessante Fortführung dieses Forschungsprogramms dar.
http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/282/1801/20142502

Montag, 24. August 2015

Man will die Details der Lüge schon gar nicht mehr wissen.

Man will die Details der Lüge schon gar nicht mehr wissen. Denn DASS wir - und alle betroffenen Völker - von vorne bis hinten belogen werden, steht ja schon von vornherein fest. Wann sagen die Menschen eigentlich: Wir diskutieren mit diesen westlichen zutiefst kriminellen, kriegshetzerischen Eliten nicht mehr, wir wollen nur noch, dass sie abhauen. Wann? - Ich habe bald das Gefühl, dass selbst solche sachlichen ruhigen Artikel, die uns die ganze Ekelhaftigkeit der Mächtigen vor Augen führen, Hinhaltetaktik sind. - - - Aber wann es die Menschen in ausreichender Zahl sagen werden? Nun, erst dann, wenn sie sich bewusst geworden sind, dass es machbare Alternativen zu diesen Eliten gibt. Und das hat - wohl - viel zu weite Wege. Oder irre ich mich?

Originally shared by Wolfram Grünkorn

Endlich! Bitte ernsthaft lesen!
http://www.faz.net/-gsf-7bxsa?GEPC=s4

Eine für die geschichtlich früheste Ausbreitung städtischer Lebensweise unglaublich spannende Studie zur Geschichte...

Eine für die geschichtlich früheste Ausbreitung städtischer Lebensweise unglaublich spannende Studie zur Geschichte der asiatischen Hausmäuse ist am 1. August erschienen. Ich habe schon in verschiedenen ausführlichen Blogartikeln dargelegt, welchen Erkenntniswert die Geschichte der Hausmäuse für den Archäologen und Historiker hat.

Die Hausmäuse kamen beispielsweise mit der Frühbronzezeit nach Südengland (gemeinsam mit dem Bogenschützen-Fürsten von Stonehenge) und wurden mit den Wikingern über Skandinavien verbreitet, kamen aber offenbar schon mit der Bandkeramik und/oder später erneut mit Schnurkeramikern (vom Osten) und Glockenbecher-Leuten (vom Süden und Westen) nach Mitteleuropa.

Denn eine Unterart-Grenze der Hausmäuse (westeuropäische und osteuropäische) läuft seit dieser Zeit quer durch Europa ziemlich genau entlang des vormaligen Eisernen Vorhangs von der Ostsee bis zur Adria. Ich will die Inhalte meiner früheren Blogbeiträge hier nicht alle wiederholen.

Es war jedenfalls schon deutlich geworden, dass die osteuropäische Hausmaus mit den frühesten indogermanischen Städten und der Westwanderung der Indogermanen sich von der Ukraine aus bis zur (bulgarischen) Königsstadt Varna ausbreitete (am Schwarzen Meer) und von dort dann schließlich weiter mit den Schurkeramikern (von denen wir mitteleuropäischen Männer genetisch zu zwei Dritteln abstammen) nach Mitteleuropa hinein.

Die westeuropäische Hausmaus kam ganz offensichtlich aus den ersten vorkeramischen Städten im Fruchtbaren Halbmond in der Südtürkei und in angrenzenden Gebieten aus der Zeit um 7000 v. Ztr. (sogenanntes PPNA und PPNB). Dass sich nun nordöstlich von ihrem Ausbreitungsgebiet entlang des Nordrandes des Zagros-Gebirges die osteuropäische Hausmaus ausbreitete, deutet darauf hin, dass hier sehr früh stadtähnliche Lebensweise autochthon entstanden ist, also unabhängig von jener südlich des Zagros-Gebirges und damit gemeinsam mit einer EIGENEN Hausmaus-Art.

Es werden das die ersten Städte des Urvolkes der Indogermanen am kaspischen Meer und in der Ukraine gewesen sein, die etwa von Hermann Parzinger in seinem Buch dargestellt worden sind, und die sich um 4.100 v. Ztr. (oder früher?) zeitgleich mit der Trichterbecher-Kultur im Ostsee-Raum gebildet haben mögen.

Nun, die Westexpansion der osteuropäischen Hausmaus war schon ganz gut erforscht. Jetzt aber bringt diese japanische Studie die Ostexpansion der osteuropäischen Hausmaus ans Licht. Und hier tritt nun zu Tage, dass sich die osteuropäische Hausmaus in eine Hausmaus-Linie teilt, die offenbar in der Taklamakan oder angrenzenden Gebieten ihren Ursprung hat und sich offenbar entlang der Städte der Seidenstraße nach Westen und Osten bis China ausgebreitet hat (genannt "Mus wagneri") und eine Hausmaus-Linie, die sich zeitgleich nördlich der Gebirge, die die Taklamakan abgrenzen, ausgebreitet hat. Die erstere ("Wagneri") steht im äußeren Habitus der Wildform der Hausmaus näher und damit sicher auch ihrer Lebensform, ist also vielleicht später und weniger intensiv ein Kulturfolger geworden als die letztere.

Zu ergänzen ist noch, dass es noch eine (nord)indische Hausmaus-Art gibt, die offensichtlich mit den frühesten Städten in Indien entstanden ist und sich ausgebreitet hat (wohl mit der Mohenjo-Dari-Kultur).

Jedenfalls wird die detaillierte Erforschung der Ausbreitungsgeschichte der beiden neu erkannten osteuropäischen Hausmaus-Unterarten sicher noch manches Licht werfen auf die Wanderungsbewegungen der damit verbundenen (Handels-)Völker und Stadtkulturen. Wir wissen, dass die Wüstenstädte der Taklamakan um 2000 v. Ztr. von dem west-indogermanischen Volk der Tocharer - offenbar aus Mitteleuropa stammend - erstmals besiedelt worden sind.

Jedenfalls spiegelt sich in der Ausbreitung der osteuropäischen Hausmaus bis nach Korea, Japan und China hinein wieder die Expansion der indogermanischen Reitervölker, ihre städtische Lebensweise und die Handelsverbindungen untereinander in diesen östlichen Gegenden bis tief in die Bronzezeit hinein, ja - in der Taklamakan - bis ins Frühmittelalter hinein.

Diese große Vielfalt der indogermanischen Völker im gesamten heutigen russischen Raum und in den angrenzenden Gebieten (Skythen, Tocharer, Sogder, Perser und ihre Jahrtausende alten Vorgänger-Kulturen) ging unter zeitgleich mit der Ausbreitung des Buddhismus von Indien aus und mit der Expansion der kriegerischen östlichen und westlichen Hunnen-Völker, die zum Schluss dann auch die germanische Völkerwanderung 375 n Ztr. in Westeuropa auslösten.
http://www.genesenvironment.com/content/37/1/20

Freitag, 21. August 2015

Was ich schon seit Jahren auf meinem Wissenschaftsblog "Studium generale" predige, wird einmal erneut in einer...

Was ich schon seit Jahren auf meinem Wissenschaftsblog "Studium generale" predige, wird einmal erneut in einer Studie bestätigt:

"Contrary to previous observations, on the European scale, language proved a better predictor of genomic differences than geography."

"Im Gegensatz zu früheren Beobachtungen kann Sprache genetische Unterschiede besser voraussagen als Geographie."

Na, was für ein Wunder aber auch auch!!! Das hatte ich schon vor Jahren anhand einer Studie über die Bantus aufgezeigt und vielem anderen. - - - Aber dann forscht mal noch hübsch weiter, bis es dann endlich auch er Letzte glauben kann. Und guckt ja nicht in die ancientDNA-Forschung und guckt ja nicht ins heutige Australien, um Euch von dieser These schon vom Augenschein her zu überzeugen ....

Und zieht ja keine Schlußfolgerungen für Gegenwart und Zukunft etwa dahingehend, dass der Mensch bislang immer in VÖLKERN (Sprachgemeinschaften) evoluiert ist (also als GRUPPENWESEN) und dass sich die menschlichen genetischen Eigenschaften NICHT einfach nur analog zur chemischen Diffusion entlang räumlicher Gradienten verteilen!!!!

Guckt hin und seht den Wald. Und nicht nur die Bäume.
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ajpa.22758/abstract

Seit den ersten Einzellern sind Genome durch den gesamten Artenstammbaum hindurch evoluiert durch die vielfache...

Seit den ersten Einzellern sind Genome durch den gesamten Artenstammbaum hindurch evoluiert durch die vielfache Verdoppelung des gesamten Genoms einer neuen Art oder auch einzelner Teile des Vorgängergenoms. Das wurde zuerst in den 1970er Jahren von Susumo Ohno erforscht ("Evolution by Gene Duplication"). Joachim Bauer hat in "Das kooperative Gen" den Forschungsstand dazu einmal vor einigen Jahren zusammen gefaßt.

Obwohl dieser Umstand also schon länger bekannt ist, hat man sich bislang bei der Erforschung der genetischen Unterschiede zwischen Mensch und Schimpanse und zwischen den verschiedenen Rassen und Völkern des Menschen auf die Vielfalt der Punktmutationen im menschlichen Genom konzentriert (Single Nucleotid Mutations).

Dabei ist schon länger bekannt, dass eine unterschiedliche Zahl von Genwiederholungen in der Steuerungssequenz eines bestimmten Gens unterschiedliche Ausprägungen von ADHS in verschiedenen Völkern hervorruft. Es gibt da eine siebenfache Genwiederholung und jeweils weniger häufige Wiederholung derselben Sequenz und jeweils ist die Ausprägung von ADHS unterschiedluch. Auch sind diese Wiederholungssequenzen charakteristisch unterschiedlich auf die Völker und Rassen der Erde verteilt.

Es musste nun aber offenbar erst der Humangenetiker Evan Eichler kommen, der sich spätestens seit 2009 sehr spezifisch konzentriert auf die Erforschung der Vielfalt genau solcher mehrfacher Kopien derselben wohl vor allem Steuerungsabschnitte im menschlichen Genom (Copy Number Variation).

Und in einer neue Studie in "Science" in diesem Monat scheint Evan Eichler in der Erforschung dieser Unterschiede in menschlichen Bevölkerungen (sowie zwischen dem Jetztmenschen und den Neanderalern und Denisova-Menschen) beträchtlich weitergekommen zu sein. Er schreibt dort:

"We find that duplications and deletions exhibit fundamentally different population-genetic properties."

"Wir finden, dass Verdopplungen von Genabschnitten und Verluste von solchen fundamental unterschiedliche populationsgenetische Eigenschaften aufweisen."

Er glaubt also, dass die Rassen- und Volksunterschiede im menschlichen Genom und jene Genabschnitte, die den Menschen zum Menschen machen und ihn von Neandertaler, Denisova-Mensch und Schimpanse unterscheiden, vor allem hier zu finden sein werden. Das ist eine sehr spannende These und man darf sehr gespannt sein, in welchem Umfang er damit recht behalten wird.

In der "Zeit" gab Evans schon im Februar 2014 ein Interview, an dessen er diese These äußert. Der schätzenswerte Wissenschaftsblogger Razib Khan bloggte über diese These schon 2009.
http://www.the-scientist.com/?articles.view/articleNo/43693/title/Genomic-Elements-Reveal-Human-Diversity/

Schrecklich, wie die Menschen in untergehenden Völkern Mitteleuropas miteinander umgehen können.

Schrecklich, wie die Menschen in untergehenden Völkern Mitteleuropas miteinander umgehen können.

Hier das Beispiel der Bandkeramik, jenes großen ausgestorbenen Volkes, das am Plattensee entstand und in ganz Mitteleuropa (Ukraine bis Kanalküste) die seßhafte, ackerbautreibende Lebensweise eingeführt hat.

Ich bewundere dieses Volk sehr. Aber dieses bestialische gegenseitige Morden kurz vor seinem Untergang, für das sich immer mehr Belege ansammeln, ist nicht erhebend mit anzusehen.

Ob den gegenwärtigen europäischen Völkern ein solches Schicksal erspart bleibt? Das Schicksal des genetischen Aussterbens steht uns noch bevor, von dem Schickals des sich gegenseitigen Zerfleischens legen ja schon 2 Weltkriege Zeugnis ab.
http://www.spektrum.de/news/jungsteinzeitgrab-belegt-folter-und-massenmord/1361215

Mittwoch, 22. Juli 2015

Die Erforschung der Erstbesiedlung Amerikas bleibt spannend.

Die Erforschung der Erstbesiedlung Amerikas bleibt spannend.

Spannend ist vor allem, dass die Genetik gleich geblieben zu sein scheint in den letzten 15.000 Jahren in Amerika, während die Schädelform der Amerikaner (erst Eiszeit, dann nach der Eiszeit) über die Zeiten und Regionen hinweg trotzdem große Variabilität aufwies. Eine Variabilität, die die traditionelle Anthropologie zunächst dazu verleitet hatte, MEHRERE Einwanderungswellen anzunehmen. Auch ich war ziemlich angetan von dieser These. Doch DIESE These scheint endgültig vom Tisch zu sein durch die Humangenetik an derzeit lebenden Menschen und an Knochenfunden. Verrückt.

Nun finden die Wissenschaftler aber Verwandtschaften südamerikanischen Stämme mit den - - - Andamanen! Eine Annahme, von der die traditionelle Anthropologie vor einigen Jahren AUCH schon gesprochen hatte!!! Und die so unglaubwürdig klang und klingt.
http://www.spektrum.de/news/dna-analyse-wirbelt-amerikanische-besiedlungsgeschichte-durcheinander/1356892

Sonntag, 12. Juli 2015

Über die Religiosität bei Tieren sagt Volker Sommer:

Über die Religiosität bei Tieren sagt Volker Sommer:

"Um sich Göttliches vorzustellen, müssen wir uns mental in eine Anderswelt begeben. Das können andere Primaten vielleicht auch. Beispielsweise verhalten sie sich angesichts eines toten Artgenossen offenbar nachdenklich. Warum sollte das nicht mit dem Gefühl eigener Endlichkeit einhergehen? Bei aufkommendem Gewitter veranstalten manche Menschenaffen einen Regentanz. Oder sitzen gedankenversunken vor einem rauschenden Wasserfall. Oder sinnieren in die sinkende Sonne. Denkbar, dass sie dabei ähnliche mystische Visionen haben wie manche Menschen. Jedenfalls können sie sich aus dem Hier und Jetzt ausklinken."

http://www.fr-online.de/kultur/anthropologie-haben-affen-religioese-gefuehle-,1472786,16660648.html
http://www.fr-online.de/kultur/anthropologie-haben-affen-religioese-gefuehle-,1472786,16660648.html

Verrücktes Ameisenessen zur ethnischen Gruppenabgrenzung bei Schimpansen!?!

Verrücktes Ameisenessen zur ethnischen Gruppenabgrenzung bei Schimpansen!?!
https://youtu.be/GWyFB0_5c6o

Der liest sich sehr interessant, der Volker Sommer, zum Thema Homosexualität.

Der liest sich sehr interessant, der Volker Sommer, zum Thema Homosexualität. In seinem Buch von 1990 wünscht man sich manchmal eine klare, bestimmte Distanz zu Pädokriminalität (etwa auf S. 159, 163, 169).

Ob das in neueren Büchern besser aufgearbeitet ist, das schon sehr differenzierte Wissen in der griechischen Antike darüber, dass "Knabenliebe" in den meisten Fällen vom "Knaben" selbst nicht initiiert und gewollt sind und auch keineswegs generell zu ihrem Besten sein muss?

Wenn Sommer auch in seinen Argumenten gegen Eibl-Eibesfeldt's "Biologie des menschlichen Verhaltens" bezüglich des Themas Homosexualität in der Regel recht haben wird, findet sich bei Eibl-Eibesfeldt zur gleichen Zeit wenigstens eine klare Distanzierung von Pädophilie. Allerdings streift auch Eibl-Eibesfeldt dann das Thema leider nur durch Hinweis auf das Inzesttabu.
https://youtu.be/Q5wLvwqnn2M

Mittwoch, 24. Juni 2015

Als der erste anatomisch moderne Mensch aus Afrika nach Europa zuwanderte vor 40.000 Jahren, vermischte er sich mit...

Als der erste anatomisch moderne Mensch aus Afrika nach Europa zuwanderte vor 40.000 Jahren, vermischte er sich mit den einheimischen Neandertalern - und starb wieder aus. Offenbar nur wenige von mehreren Gruppen anatomisch moderner Menschen, die aus Afrika zuwanderten und sich mit Neandertalern vermischten, starben NICHT aus.

Und der heutige Vermischungsgrad kann ja offenbar nur dadurch zustande gekommen sein, dass die letzteren sich nach ersten Vermischungen von weiterer Vermischung fern hielten oder auch gar keine Gelegenheit mehr dazu hatten. Von diesen letzteren Gruppen jedenfalls stammen wir ab. - Ob aus diesem Szenario nicht die eine oder andere Lehre gezogen werden könnte für Gegenwart und Zukunft?

http://www.wissenschaft.de/kultur-gesellschaft/anthropologie/-/journal_content/56/12054/7034587
http://www.wissenschaft.de/kultur-gesellschaft/anthropologie/-/journal_content/56/12054/7034587

Donnerstag, 28. Mai 2015

"Naturwissenschaftliche Themen im Werk von Thomas Mann"

"Naturwissenschaftliche Themen im Werk von Thomas Mann"

So lautet der Titel eines Aufsatzes von Hans Wolfgang Bellwinkel (zuerst veröffentlicht in "Naturwissenschaftliche Rundschau", Heft 5/1992, S. 174-183; später auch noch an anderen Orten).

Alle die, die die tiefe Kluft beklagen, die so oft noch heute zu beobachten ist zwischen den Naturwissenschaften und den Geisteswissenschaften, können kräftig durch- und aufatmen bei der Lektüre dieses Aufsatzes (ich fand eine Kopie desselben im Nachlass meines Onkels Prof. Gerold Adam).

Thomas Mann hat den naturwissenschaftlichen Kenntnisstand seiner Zeit gründlich und sehr breit zur Kenntnis genommen und ihn auch geistvoll in Literatur umgesetzt und weitergedacht. Sozusagen nach fast jeder Richtung hin vorbildlich! Denn er ist dabei auch nur selten gar zu arg über das Ziel hinausgeschossen, hat sich vielmehr sehr eng an den Kenntnisstand selbst angeschlossen. (- Mit welchem Autor könnte man Thomas Mann vergleichen?)

Durch diesen Aufsatz wird mir Thomas Mann wesentlich sympathischer, als er mir bislang war.  Er bleibt vor allem auch nicht bei einem klotz-materialistischen oder -atheistischen Standpunkt stehen, sondern findet schöne Worte, so etwa - oder insbesondere - zur Evolution. So spricht er von der "einen Idee, die die Natur in anfänglichen Zeiten faßte und mit der zu arbeiten sie bis hin zum Menschen nicht abgelassen hat", nämlich: "Das letzte Produkt der sich immer steigernden Natur ist der schöne Mensch." Und weiter: "Mit wahrem Eifer hat die Natur diese ihre eine, ihre teure Grundidee verfolgt - mit Übereifer zuweilen."

Seit "Inevitable Humans in a Lonely Universe" von S. Conway Morris ist das keineswegs mehr ein so abwegiger Gedanke, wie das für lange Jahrzehnte seit T. Mann gegolten hatte! - Viel mehr solcher schöner Gedanken von T. Mann noch hier:

https://www.uni-bielefeld.de/ZIF/Publikationen/Mitteilungen/Aufsaetze/2002-1-Bellwinkel.pdf
https://www.uni-bielefeld.de/ZIF/Publikationen/Mitteilungen/Aufsaetze/2002-1-Bellwinkel.pdf

Mittwoch, 20. Mai 2015

Wir stammen genetisch über die männliche Linie zu 2/3, also insgesamt zu einem Drittel von den Schnurkeramikern ab...

Wir stammen genetisch über die männliche Linie zu 2/3, also insgesamt zu einem Drittel von den Schnurkeramikern ab und zwar nur von einer kleinen Gründerpopulation, die sich durch immenses Bevölkerungswachstum von der Ukraine aus dann über ganz Europa verbreitet hat - ? Spannend!

Einmal erneut wird hier jedenfalls deutlich, welche große Bedeutung Flaschenhals-, bzw. Gründerpopulationen für den Fortgang der Weltgeschichte haben!

http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/genforschung/-/journal_content/56/12054/6684523
http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/genforschung/-/journal_content/56/12054/6684523

Dienstag, 21. April 2015

In der Forschung wird gegenwärtig die spannende These verfolgt - genannt "natural altruism hypothesis" - dass...

In der Forschung wird gegenwärtig die spannende These verfolgt - genannt "natural altruism hypothesis" - dass menschliche 2-jährige Kinder Altruismus nicht erlernen, sondern "von Natur aus" hilfsbereit sind und helfen wollen.

Intuitiv will das jedem, der längern mit Kleinkindern zu tun hat, sofort schlüssig erscheinen. Aber offensichtlich hat diese Hypothese noch Mühe, sich gegenüber Kritikern durchzusetzen.

Ich neige zu der Ansicht: So wie Kinder nicht das EHRLICH-Sein erlernen müssen, sondern das Unehrlich-Sein (nämlich vom 3 bis 5. Lebensjahr, vorher können sie NUR ehrlich sein - das ist ja inzwischen gut erforscht), ebenso werden sie eher die BOSHAFTIGKEIT, das SCHÄDIGEN anderer erlernen müssen denn das Helfen anderer.

Man muss sich einfach klar machen: Kinder sind schlichtweg eine andere Art Homo sapiens sapiens, als sie uns "sonst" bekannt ist.

Das Helfenwollen kommt doch oft so ursprünglich, so durch und durch natürlich aus Kindern heraus - in DIESER Form kann es nie erlernt worden sein, denn wo sollten sie in der HEUTIGEN Erwachsenenwelt so viel Güte jemals erlernt haben, die bei Kindern dabei mitschwingen kann?

Das aber sauber und unwiderlegbar naturwissenschaftlich nachzuweisen, dürfte wohl noch manche Schwierigkeit mit sich bringen .... Jedenfalls unglaublich spannende Forschungen! Die menschliche Güte und Selbstlosigkeit wird erforscht in einem Bereich, wo sie noch zutiefst ursprünglich vorliegt und nicht - in den Worten Hölderlins - in die "Chamäleonsfarbe" der Erwachsenenwelt getaucht ist.
http://www.pnas.org/content/112/10/E1052

Donnerstag, 26. März 2015

Überraschenderweise scheinen die ausgestorbenen ersten Bauern Mitteleuropas (die Linearbandkeramiker) nur wenige...

Überraschenderweise scheinen die ausgestorbenen ersten Bauern Mitteleuropas (die Linearbandkeramiker) nur wenige Gene gehabt zu haben von den zuvor in Mitteleuropa nur sehr dünn siedelnden Jägern und Sammlern. (Mehr Gene von diesen hatten dann die mittelneolithischen mitteleuropäischen Bauern!)

Die ersten Bauern Mitteleuropas gleichen vielmehr genetisch sehr stark den Menschen der südlich benachbarten Starcevo-Kultur auf dem Balkan, aus der sie - am Plattensee - hervorgegangen sind aber mit sehr vielen sehr charakteristischen, EIGENEN Kulturmerkmalen (einzelne oder weilerartige Langhäuser, statt Dorfsiedlungen z.B. und vieles andere mehr).

Dummerweise hat die hier vorliegende Studie "Tracing the genetic origin of Europe's first farmers reveals insights into their social organization" nicht mehr Bezug nehmen können zu der fast zeitgleich erschienen Studie, die hier vor einigen Tagen verlinkt wurde mit dem Titel "Ancient DNA Analysis of 8000 B.C. Near Eastern Farmers Supports an Early Neolithic Pioneer Maritime Colonization of Mainland Europe through Cyprus and the Aegean Islands".

Eine Abstimmung beider Studien, die auch bei Dienekes Anthropology Blog noch nicht erfolgt ist, würde noch genauer klären können, woher nun die Menschen der Starcevo-Kultur ihre Gene hatten.

Aber die letztere Studien äußerte schon, dass die Gene der ersten Bauern im Mittelmeer-Raum und auf dem Balkan - ebenso wie die Gene ihrer Haustier- und pflanzenarten zu nicht geringen Anteilen auf den südanatolischen Raum zurückweisen. Jetzt wäre noch der GENAUE Anteil zu bestimmen.

Jedenfalls spannendste Forschungen.
http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/282/1805/20150339?etoc

Montag, 23. März 2015

Schon vor einem Jahr erschienen:

Schon vor einem Jahr erschienen:

Die für ihre Zeit unglaublich fortschrittlichen Völker des vorkeramischen Neolithikums in der Südtürkei (etwa 8.000 bis 6.000 v. Ztr.) mit Städten bis zu 10.000 Einwohnern müssen - wie fast alle Völker dieser Zeit - als genetisch ausgestorben gelten. Weitläufige Verwandete leben aber heute noch in diesem Raum, u.a. unter den Druzen, den Aschkenasi, auf Kreta und Zypern.

Die domestizierten Pflanzen und Tiere dieser Völker wurden nachfolgend bis Mitteleuropa exportiert, zu einem gewissen Teil dabei auch ihre Gene selbst. Die ersten Bauern Mitteleuropas hatten aber wohl nicht mehr als ein Viertel ihrer Gene aus der Südtürkei. Der Rest wäre also einheimisch gewesen.

(Titel der Studie: " Ancient DNA Analysis of 8000 B.C. Near Eastern Farmers Supports an Early Neolithic Pioneer Maritime Colonization of Mainland Europe through Cyprus and the Aegean Islands")
http://journals.plos.org/plosgenetics/article?id=10.1371/journal.pgen.1004401

Sonntag, 22. März 2015

Die westeuropäischen Jäger und Sammler vor dem Ackerbau waren dunkler pigmentiert als Inder

Die westeuropäischen Jäger und Sammler vor dem Ackerbau waren dunkler pigmentiert als Inder

Bevor die ersten Bauern nach Europa kamen, hatten die zahlenmäßig kleinen Jäger-Sammler-Völker dort offenbar dunklere Haut und dunklere Augen als die heutigen Inder. Und das scheint auch noch zuzutreffen auf die hochwüchsigen Urindogermanen in der Ukraine, die uns dann als Schnurkeramiker unsere heutigen germanischen Sprachen und Gene brachten, indem sie sich mit den Trichterbecherleuten, den ersten Bauern im Ostseeraum, vermischten.

/16.10.18: Das folgende hat sich inzwischen als falsch erwiesen: Bei diesen um 4.100 v. Ztr. in der norddeutschen Tiefebene entstandenen Volk vor allem scheinen alle heutigen typisch nordeuropäischen Merkmale erstmals zusammen gekommen zu sein: helle Haut und Haare, blaue Augen, groß, mit der Fähigkeit, als Erwachsene Rohmilch verdauen zu können, mit hoher Intelligenz usw../

Das ist um so erstaunlicher, als das Trichterbecher-Volk ab 4.100 v. Ztr. rund um die Ostsee das heute genetisch ausgestorbene Volk der Ertebolle-Kultur (Fischer, Jäger und Sammler schon mit Keramik) ersetzten, das offenbar nicht nur seine Keramik aus Ostasien erhalten hat, sondern offenbar auch das ostasiatische EDAR-Gen. Laut der neuen ancient-DNA-Studie, siehe auch

http://dienekes.blogspot.de/2015/03/natural-selection-and-ancient-european.html

fanden sich in den Genen der - wie schon länger bekannt (s. meinen Blog Studium generale) - ausgestorbenen Ertebolle-Kultur rund um die Ostsee (ausgestorben um 4.100 v. Ztr.), die auch schon helle Haut gehabt haben soll, eine ostasiatische Version des Gens EDAR

http://en.m.wikipedia.org/wiki/EDAR

was alle überrascht. Es ist verantwortlich für das dicke Haar der Ostasiaten, für ihre kleinen Brüste, für die Form ihrer Zähne und noch allerhand anderes. Die zum Schluß halbseßhafte Ertebolle-Kultur, die von Fischfang, Jagd und Sammeln lebte und schon Keramik besaß, ist die unmittelbare Vorgänger-Kultur der ackerbautreibenden Trichterbecher-Kultur, von der wir wahrscheinlich abstammen, und die die Ertebolle-Kultur offenbar genetisch vollständig ersetzt hat!

Spannend ist all das unter anderem auch deshalb, weil die älteste Keramik sich wahrscheinlich von Japan aus (wo sie schon 13.000 v. Ztr. auftritt bei von Kastanien lebenden Jägern und Sammlern) über ganz Nordasien hinweg bis in den Ostseeraum verbreitet hat (s. Artikel in "Archäologie in Deutschland"), womöglich nun also auch zusammen mit ostasiatischen Genen.

Aus der genannten Studie und parallelen geht auch noch anderes Spannende hervor, etwa dass unsere indoeuropäischen Vorfahren, die sich dann im 3. Jhrtsd. v. Ztr. mit den Trichterbecher-Leuten im Ostseeraum vermischten, Gene für Hochwüchsigkeit hatten, während zeitgleiche Spanier solche für geringere Körpergröße aufwiesen.

Es gibt mancherlei genetische Hinweise darauf, daß solche archaischen ostasiatischen Gene im heutigen Rußland nicht ebenso restlos ausgestorben sind, wie im Ostseeraum. Jedenfalls wird mit solchen Studien die genetische Geschichte und Herkunft unseres Volkes und Lebensraumes von Monat zu Monat klarer und plastischer. Auch für unsere heutige IQ-Genetik muß ja bei der Ethnogenese der Trichterbecher (um 4.100 v. Ztr. vielleicht in der Lüneburger Heide) und der Indogermanen (im Nordschwarzmeerraum, auch dem Herkunftsraum des von Okkultgläubigen und Kriminellen schwer missbrauchten Hakenkreuzes übrigens und der osteuropäischen Hausmaus) die Grundlage gelegt worden sein, weshalb es kaum spannendere Vorgänge geben kann als diese beiden Volkwerdungen.

"Allem Anfang wohnt" bekanntlich "ein Zauber inne", ein Zauber, der sich hoffentlich nach den gegenwärtigen genetischen Aussterbeprozessen auf der Nordhalbkugel ebenfalls wieder einstellen wird, und auf den wir hinarbeiten sollten.

Die Evolution und auch die Kulturgeschichte zertrümmert gerne einmal und im Handumdrehen grandiose, Jahrtausende alte Völker und Kulturen, um im dadurch entstehenden Leerraum sich Neues entstehen zu lassen. Auch dieser Umstand wird durch die gegenwärtigen Forschungen von Tag zu Tag klarer.

Dass auch das deutsche Volk in einem sich derzeitig anbahnenden genetischen Flaschenhals manche archaischere Genetik "abstoßen" kann, muss womöglich nicht nur negativ gesehen werden ...
http://www.unz.com/gnxp/selection-in-europeans-but-it-still-sweeps/

Mittwoch, 18. März 2015

Der bedeutende britische Theoretische Biologe John Maynard Smith spricht über sein Leben (mit R.

Der bedeutende britische Theoretische Biologe John Maynard Smith spricht über sein Leben (mit R. Dawkins). Und er wirkt unglaublich sympathisch, ehrlich, aufrichtig, authentisch dabei, zumal wenn er über seine Fehler spricht. Zuvor hatte er schon berichtet, dass der die Berichte über Stalin'sche Verbrechen bis 1948 nicht geglaubt hatte.

Hier berichtet er darüber, wie sich die Frühphase seines Verhältnisses zu William D. Hamilton gestaltete und damit und damit zu dem eigentlichen Begründer der modernen Altruismus-Forschung, über die Gründungsphase der Soziobiologie. UNGLAUBLICH spannend.

Seine damaligen Fehler, sein anfängliches Verkennen der Bedeutung von Bill Hamilton sagt er, haben Wunden bei ihm hinterlassen bis zu dem Zeitpunkt dieses Interview's.

Das finde ich menschlich groß, daß das noch immer in ihm bohrt. Das ist das Charakteristikum eines echt edlen Menschen. Er versucht große Schuld nicht kleinzureden! Und ER weiß, was es für eine große Schuld ist, etwas Geniales NICHT gleich in seiner Bedeutung zu erkennen. Ich bin hier ganz und gar auf seiner Seite.

Was auch könnte wichtiger sein in der heutigen Zeit als - Altruismus-Forschung?
http://www.webofstories.com/play/john.maynard.smith/36

Dienstag, 17. März 2015

Berlin und München um 1900 in Farbe.

Berlin und München um 1900 in Farbe. Als ganze Großstädte noch Fußgängerzonen waren. Was für ein ganz anderes Lebensgefühl. Die versunkene Welt der Zeit vor 1914. Wie ich finde sehr, sehr eindrucksvolle Bilder!
https://youtu.be/B-m9A8mY-U0

Mittwoch, 11. März 2015

Mittwoch, 4. März 2015

Die Hayflick-Grenze (1961)

1961 wurde der Irrglaube widerlegt, dem auch eine Autorin wie Mathilde Ludendorff in "Wunder der Biologie" (1942/43) aufgesessen war, daß Zellen in Zellkultur ihre Unsterblichkeit wieder gewinnen würden:

“Like everyone else who did cell culture, I was persuaded to believe the 60-year-old dogma that when you culture cells, they have the capacity to divide forever. In practice, this never happened and people attributed their failure to ignorance of culturing methods, media formulation, and other things like the cleanliness of glassware.”
Leonard Hayflick widerlegte diesen Irrtum. Hier ein spannender Artikel über ihn (1)! Es handelt sich um die Thematik der sogenannten "Hayflick-Grenze" (Wiki).

________________

  1. http://www.the-scientist.com//?articles.view/articleNo/42256/title/Of-Cells-and-Limits/

Der Glaube an strafende Geister der Vorfahren erleichterte in Austronesien die Entwicklung komplexerer...

Der Glaube an strafende Geister der Vorfahren erleichterte in Austronesien die Entwicklung komplexerer Gesellschaften. Die Rolle des monotheistischen "Hochgottes" wurde bislang diesbezüglich überbewertet so diese neue Studie "Broad supernatural agents ..."

Ist ja auch eigentlich klar, schließlich gab es komplexe Dorf- und Stadtkulturen 9000 Jahre bevor es eine monotheistische Religion gab!

Von "übernatürlichen" Göttern und Mächten zu sprechen in Kulturen, die traditioneller Weise Natürliches und Übernatürliches gar nicht in unserem modernen, vom naturwissenschaftlichen Fortschritt informierten Sinne trennen, macht übrigens meiner Meinung nach wenig Sinn. All diese können auch als Personifizierungen von Naturkräften angesehen werden. Und diese sind bekanntlich natürlich, nicht übernatürlich.
http://m.rspb.royalsocietypublishing.org//content/282/1804/20142556?cpetoc

Samstag, 28. Februar 2015

"Was bedeuten asketische Ideale?"

"Was bedeuten asketische Ideale?"

Aufgrund dieser Ausführungen sieht P. Sloterdijk - in "Du musst dein Leben ändern" (2009) (S. 61) - in Nietzsche den "Pionier einer neuen Humanwissenschaft". - Und warum sollte Sloterdijk damit nicht recht haben? Die notwendigen "Vertikalspannungen" aller Lebensreform erfordert eine Besinnung auf asketische Ideale - wobei Nietzsche natürlich (das war mir bisher gar nicht bewusst) ein noch viel besserer Ausgangspunkt ist als etwa Max Webers "Protestantische Ethik". - Übrigens ein tolles Buch von diesem Sloterdijk über den Menschen als einem "Übenden". Es macht SO viel Sinn, den Menschen so zu sehen.
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Zur+Genealogie+der+Moral/Dritte+Abhandlung%3A+Was+bedeuten+asketische+Ideale/1-10

Dienstag, 24. Februar 2015

Sauna verlängert das Leben.

Sauna verlängert das Leben. Und tägliches, 20-minütige noch mehr als nur wöchentliche 10-minütige. Vielleicht weil der Mensch in Afrika evoluiert ist?
http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/gesundheit/-/journal_content/56/12054/5856590

Sonntag, 22. Februar 2015

Die Produktivität wächst schneller als die Bevölkerung - Zu allen Zeiten überall

Die Produktivität wächst schneller als die Bevölkerung - Zu allen Zeiten überall

Wenn die Produktivität von menschlichen Städten - und damit Zivilisationen - schneller wächst als ihre Bevölkerungsgröße, scheint mir das auch ein starkes Argument dahingehend zu sein, daß der durchschnittliche genetische Verwandtschaftsgrad zwischen diesen Menschen langsamer sinken könnte als die Kosten-Nutzen-Bilanz allen altruistischen Verhaltens zwischen ihnen nach der berühmten Hamilton-Ungleichung K/N>r!

Ein Gedanke, den ich schon vor 20 Jahren in meiner Promotion verfolgt habe. Somit scheint es neuen Anlaß zu geben, das mal genauer durchzurechnen. Soweit ich weiß, ist das bis heute nicht geschehen.

  1. Conover, Emily: Ancient and modern cities obeyed same mathematical rule - Productivity rises faster than population, regardless of culture and time frame, 20.2.2015, http://news.sciencemag.org/archaeology/2015/02/ancient-and-modern-cities-obeyed-same-mathematical-rule?utm_campaign=email-news-weekly&utm_src=email

Samstag, 21. Februar 2015

Manfred Eigen spricht über eine Stunde lang über sein Leben.

Manfred Eigen spricht über eine Stunde lang über sein Leben. So weit ich weiß, gibt es darüber sonst keine so gute Quelle!
http://www.webofstories.com/play/manfred.eigen/1

Der Zusammenhang zwischen Altern und Genmethylierung wird immer genauer erforscht.

Der Zusammenhang zwischen Altern und Genmethylierung wird immer genauer erforscht. Der Biophysiker und Alternsforscher Prof. Gerold Adam, Konstanz (gest. 1996, mein Onkel), vermutete

1. entsprechend der biogenetischen Grundregel von Ernst Haeckel, nämlich dass die Ontogenese die Phylogenese rekapituliert,
2. im Zusammen mit der Erkenntnis von Susumo Ohno, dass Punktmutationen für sich die Evolution wohl nicht werden erklären können, sondern eher schon Lamarck'sche Änderungen der Genmethylierung,
3. Wie Gerold sagte in mancher Parallele zu August Weismann'"Germinalselektion",

in dem Zusammenhang zwischen Altern und Genmethylierung die grundlegendste Kausalerklärung für die Evolution im Großen überhaupt.

Also Phylogenese als Alterns- und Reifeprozess zum Menschen hin, so wie man auch in der Ontogenese einen Alterns- und Reifeprozess zum wahren, reifen Menschsein hin mitunter beobachten könnte mit den entsprechenden Änderungen in der Genmethylierung (nämlich einem grundlegenden Schwanken zwischen Zellvermehrung und Zelldifferenzierung).

Vielen Biologen wird womöglich heute noch diese Vermutung, Hypothese zu philosophisch sein. Allerdings rückt sie einer empirischen Überprüfung -wie auch hier erkennbar wird - immer näher, woraufhin ja uch Gerold bis zu seinem letzten Lebensjahr hingearbeitet hatte.

Ich sollte womöglich einmal meine Mitschriften von wenig bekannten Vorträgen von Gerold zu diesem Thema veröffentlichen.
http://journals.plos.org/plosgenetics/article?id=10.1371/journal.pgen.1004996

Mittwoch, 18. Februar 2015

Peter Sloterdijk darüber, dass die Notwendigkeit der Lebensreform heute von vielen Menschen wieder verstärkt gesehen...

Peter Sloterdijk darüber, dass die Notwendigkeit der Lebensreform heute von vielen Menschen wieder verstärkt gesehen wird. Alles gut - - - bloß: wie kommt er dabei auf Rudolf Steiner, dessen Geistesgut Sloterdijk hier nur sehr verschwommen andeutet?

2011: http://youtu.be/jK00p-C1QX0
http://youtu.be/jK00p-C1QX0

Sonntag, 15. Februar 2015

Der Zweite Weltkrieg - authentischer geht es nicht: Beteiligte ehemalige Soldaten kommentieren das, was sie selbst...

Der Zweite Weltkrieg - authentischer geht es nicht: Beteiligte ehemalige Soldaten kommentieren das, was sie selbst erlebt und gefilmt haben. Fern alles Propaganda-Geschwafels aus welcher Richtung auch immer. Um so näher die Aufnahmen Stalingrad kommen, um so hilfloser werden die Kommentare der Ehemaligen. Sie reden von den Müttern, die ja schon lange vor ihnen gestorben sind.

Mit der Kamera nach Stalingrad AVI: http://youtu.be/SUvUg7J3bw8
http://youtu.be/SUvUg7J3bw8

Die Kurgan-Hypothese von Marijan Gimbutas einigermaßen endgültig bestätigt!

Die Kurgan-Hypothese von Marijan Gimbutas einigermaßen endgültig bestätigt! Dreiviertel der Vorfahren der Schnurkeramiker stammten aus dem Schwarzerde-Gebiet der Ukraine nach neuen ancient-DNA-Ergebnissen! Unsere Vorfahren.
http://news.sciencemag.org/archaeology/2015/02/mysterious-indo-european-homeland-may-have-been-steppes-ukraine-and-russia?utm_campaign=email-news-weekly&utm_src=email

Dienstag, 10. Februar 2015

Franz Schubert, Opus 2.

Franz Schubert, Opus 2. Das ist das erste seiner vielen, vielen berühmten Lieder, veröffentlicht mit 17 Jahren. Und alles ist schon "Schubert", von Anfang bis Ende "Schubert"!!!

Schubert Franz - Meine Ruh ist hin: http://youtu.be/V3ZySWaASPM
http://youtu.be/V3ZySWaASPM

Dienstag, 3. Februar 2015

Konrad Lorenz - Ritualized Fighting Behavior (1966): http://youtu.be/9rLnF739wEg

Konrad Lorenz - Ritualized Fighting Behavior (1966): http://youtu.be/9rLnF739wEg

Verrückt, was alles gerade erst vor kurzem frei zugänglich geworden ist.
http://youtu.be/9rLnF739wEg

Konrad Lorenz - Social Bonds and Ritualized Behavior (1972)

Unwahrscheinlich spannender Vortrag von K. Lorenz über die Paarbildung bei Fischen, Vögeln und anderen Tieren! Obwohl ich viel von ihm gelesen habe, wusste ich das meiste davon bisher nicht!

Konrad Lorenz - Social Bonds and Ritualized Behavior (1972): http://youtu.be/2ApJvMHxpm4
http://youtu.be/2ApJvMHxpm4

Konrad Lorenz: Bemerkungen zu Kultur und Evolution: http://youtu.be/pmuRS1kaqC8

Konrad Lorenz: Bemerkungen zu Kultur und Evolution: http://youtu.be/pmuRS1kaqC8

Lorenz spricht hier von der Gefahr unserer Kultur, wie eine Kerzenflamme auszulöschen, weil die junge Generation - manipuliert wie sie ist - eine ganz andere und neue schaffen will.
http://youtu.be/pmuRS1kaqC8

Konrad Lorenz - Interview

Tolles Interview. Ab etwa 2'56: Wie funktioniert Wissenschaft? Beobachtung, Intuition und Verifikation. Ja, ja, die Intuition wird gerne unterschlagen. Und auch Lorenz höre ich hier das erste mal ausdrücklich von ihr reden (oder hab ich es nur vergessen? ).

Konrad Lorenz: Naturforscher - Kritiker oder Nutznießer des Wirtschaftsw...: http://youtu.be/5YuDzC2cpmg
http://youtu.be/5YuDzC2cpmg

David Bohm - Wie er Krishnamurti kennenlernte

Der vielleicht philosophisch nicht ganz unbedeutende theoretische Atomphysiker David Bohm spricht hier einleitend darüber, wie es zu seinen vielen Gesprächen mit Krishnamurti kam.

Jiddu Krishnamurti - Intro to David Bohm - David Shainberg: http://youtu.be/pV7q4tEKxjc
http://youtu.be/pV7q4tEKxjc

Stummfilm von Werner Heisenberg in Leipzig 1933

Da war er noch jung. Schade, dass er da nicht interviewt wurde.

Images of Werner Heisenberg in Leipzig in 1933: http://youtu.be/GkD1f8AJ-no
http://youtu.be/GkD1f8AJ-no

Werner Heisenberg - im Gespräch (Audio 1968): http://youtu.be/MQOoy5qSoGs

Werner Heisenberg - im Gespräch (Audio 1968): http://youtu.be/MQOoy5qSoGs

Tolles Interview. "Der junge Mensch geht oft mit einem Leichtsinn an die Dinge heran, der einer besseren Sache würdig wäre," sagt er an einer Stelle (16'..).Und ich höre heraus, er spricht von dem Leichtsinn der jungen Menschen von 1968, nicht von sich im Jahre 1922.
http://youtu.be/MQOoy5qSoGs

Weitere spannende Ausführungen von Ilya Prigogine.

Weitere spannende Ausführungen von Ilya Prigogine.

Die man sicherlich zwei mal sich anhören muss, bzw. nur versteht, wenn man sein Buch kennt.

Aber ihn selbst reden zu hören, ist noch einmal etwas andere, als ihn nur zu lesen. Ich glaube, die wenigsten haben Prigogine bis heute wirklich verstanden. Er ist ja eigentlich heute schon fast wieder vergessen.

Art Meets Science & Spirituality in a Changing Economy (Ilya Prigogine, ...):

http://youtu.be/y4AnTsB-OsQ
http://youtu.be/y4AnTsB-OsQ

Ilya Prigogine - Ein schönes, schönes Interview. Geradezu begeisternd.

Ilya Prigogine - Ein schönes, schönes Interview. Geradezu begeisternd.

In ihm verdeutlicht er seinen eigenen Beitrag zum Wandel unseres physikalischen Weltbildes.

Wir sind nicht sinnlose, zufällige Erscheinungen am Rande des Weltalls wie Monod oder Steven Weinberg und so viele andere unsere Situation deuteten, sondern wir sind TEIL der Natur in einem sehr tiefen Sinne. Ihre Irreversibilität zum Beispiel ist unsere, ihre Zeitbedingtheit ist unsere, ihre Unvorhersehbarkeit ist unsere. Und so weiter und so weiter.

Ich liebe, liebe, liebe Ilya Prigogine. Siehe insbesondere sein Buch "Dialog mit der Natur".

http://youtu.be/2NCdpMlYJxQ
http://youtu.be/2NCdpMlYJxQ

"Artikel des Tages" auf Wikipedia, als "exzellent" eingestuft:

"Artikel des Tages" auf Wikipedia, als "exzellent" eingestuft:

Vor allem im letzten Teil wird erläutert, wie die Ostasiaten - wohl beim Übergang zur Sesshaftigkeit - einen geringeren Körpergeruch entwickelten als Europäer und Afrikaner. Als Europäer kann man auch geneigt sein zu sagen, Ostasiaten riechen "wie Plastik", während umgekehrt Asiaten sagen, Europäer riechen "nach Butter". Damit verbunden ist auch eine trockenere Form des Ohrenschmalzes bei Asiaten. Die Evolution und Verbreitung dieser Eigenschaft in Asien scheint parallel gegangen zu sein zur dort ebenfalls vorhandenen Alkoholunverträglichkeit.

Na so was: Auf Wikipedia werden genetische Rasseunterschiede des Menschen behandelt, die großen Einfluss auf sein Sozial- und Sexualverhalten haben. Die Evolution arbeitete auf genetische Unterschiede hinaus, nicht auf genetische Einheitlichkeit, wie das heute wohl oft - etwa bei der Einwanderungs- und Demographie-Debatte - als anzustrebendes Ideal hingestellt wird.

Die Evolution scheint auf Seiten von Pegida zu sein, wenn man es recht sieht. Und auch der IQ muss nicht das einzige genetische Merkmal sein, das man bei dieser Debatte zu bewerten hat (wie Thilo Sarrazin noch nahegelegt hatte).
https://de.wikipedia.org/wiki/ABCC11

Sonntag, 25. Januar 2015

Ist "das" IQ-Gen gefunden?

Ist "das" IQ-Gen gefunden? Volkmar Weiß, Leipzig, weist auf diese spannende Studie hin, die schon im Oktober in "Human Genetics" erschien, die aber von Bloggern und Journalisten noch gar nicht beachtet worden ist.
https://drive.google.com/file/d/0B3c4TxciNeJZcHg4ek9nWDZGcWs/view?pli=1

Samstag, 3. Januar 2015

How long is a single year on exo-planets?


How long is a single year on exo-planets?

Most of the information used to put together this graphic came from the Extrasolar Planets Encylopedia (exoplanet.eu/catalog/) catalog. Some of the orbital periods listed here might not match to data from some other sites. The planets are also not to-scale and in some cases, they aren’t meant to be renderings of the planet they represent.

Source: http://bit.ly/12uHip9

#HappyNewYear #Universe #Space #Astronomy #Planets