Donnerstag, 29. Juni 2017

"DeCode Genetics auf Island ist wieder da!"

"DeCode Genetics auf Island ist wieder da!"

Eine Zeit lang hat man von dem isländischen Humangenetik-Projekt (DeCode Genetics) wenig gehört. Obwohl es bis 2012 viel publiziert hat und vor allem auch die spannende "Mitmach-Genetik" (engl. "Consumer Genetics") als eine der wenigen Pionier-Firmen angeboten hatte. Jeder konnte dort seine Gene sequenzieren lassen. (2012 hatte das dort noch 1000 Euro gekostet.)

Aber 2012 musste ihr charismatischer Gründer Kári Stefánsson plötzlich seine Firma verkaufen - trotz aller Erfolge war er bankrott und konnte sich nach Jahre langen Bemühungen nicht anders heraus helfen.

Seiher hatte hatte man von dieser Forschungsgruppe weniger gehört. Auch die von ihr angebotene Mitmach-Genetik gibt es seither leider nicht mehr. - - -

Dennoch! Jetzt ist sie wieder da. Man kann ihre neuesten Erfolge wieder einmal nicht mehr verschweigen. "The Scientist" berichtet ausführlich darüber.

Da will ich denn auch über meine Erinnerungen ein bisschen berichten. Kári Stefánsson hatte im Oktober 2011 deutsche Journalisten mit üblen Schimpfworten bedacht (siehe: https://studgenpol.blogspot.de/2011/10/deutsche-journalisten-sind-arschlocher.html?m=0). ... Ist es da ein Wunder, daß er danach seine Firma verkaufen mußte? Er hatte das außerdem ausgerechnet in einem Interview mit -
- - Hendryk Broder gemacht. Lehre: Lege Dich niemals mit deutschen Journalisten an, lege dich insbesondere niemals mit Hendryk Broder an ... Danach geht es dir oft nicht mehr so gut wie zuvor ...

Jedenfalls, ich freue mich für Kári Stefánsson und seine Forschungsgruppe. Gute Projekte sind eben offenbar doch nicht tot zu kriegen. Ich freue mich auf weitere tiefreichende Erkenntnisse wie jene, die schon erbracht worden waren, und über die bspw. auch schon 2008 von meiner Seite aus berichtet worden ist, und die mir noch heute verrückt und tiefgreifend erscheinen:

http://studgendeutsch.blogspot.de/2008/08/genetische-verwandtschaft-ein-wichtiger.html

http://studgendeutsch.blogspot.de/2008/09/regionale-genetische-verwandtschaft-in.html
___________________________________
http://www.the-scientist.com/?articles.view/articleNo/49439/title/Learning-from-Iceland-s-Model-for-Genetic-Research/
http://www.the-scientist.com/?articles.view/articleNo/49439/title/Learning-from-Iceland-s-Model-for-Genetic-Research/

Montag, 19. Juni 2017

Youtube-Videos als Erkenntnisquelle der Vogelforschung

Youtube-Videos als Erkenntnisquelle der Vogelforschung

Die Verhaltensforschung entdeckt Youtube-Videos weltweit als wertvolle Informationsquelle, hier dargestellt am Fall der monogamen Würger-Vögel, deren auffallendes Verhalten - z.B. bunte Hochzeitsgeschenke, Jagd, Vorratshaltung, Territorial-Markierung und -verteidigung - viele erstaunte Menschen Videos ins Internet stellen lässt. Sie enthalten viel Neues für die Forschung, insbesondere was den bislang in der Literatur weniger bekannten ostasiatischen Raum betrifft.

https://link.springer.com/article/10.1007/s00114-017-1470-8?wt_mc=alerts.TOCjournals
https://link.springer.com/article/10.1007/s00114-017-1470-8?wt_mc=alerts.TOCjournals

Samstag, 10. Juni 2017

Übergangsform zum anatomisch modernen Menschen vor 300.000 Jahren in Marokko

Übergangsform zum anatomisch modernen Menschen vor 300.000 Jahren in Marokko

Nach der Genetik trennten sich anatomisch moderner Mensch und Neandertaler vor 500.000 Jahren. Bislang nahm man an, daß die Evolution zum anatomisch modernen Menschen sich in Ostafrika vollzogen hätte. Nun hat man nach einer neuen Studie des Max Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie in Jena eine Übergangsform zum anatomisch modernen Menschen in Marokko gefunden. Ihr Alter wird aufgrund mehrerer unabhängiger Datierungsverfahren auf 300.000 vor heute bestimmt. Damit läßt sich auch eine bestimmte Form der Flintsteinverarbeitung, die über ganz Afrika verbreitet war dieser evolutionären Stufe zuordnen. Und damit wird klar, daß der anatomisch moderne Mensch in ganz Afrika evoluiert ist, zumindest zeitweise, nicht nur in Ostafrika.

Und die Frage stellt sich: Wir wissen, daß die Menschwerdung über ein populationsgenetisches Flaschenhalsereignis stattfand, also ein kontinentweites Aussterbeereignis. Fand dieses nun vor oder nach 300.000 v.h. statt? Meine Vermutung ist: danach.

Aber interessant auch dann, daß der Gesichtsschädel schon zuvor so modern geworden war. Oder gab es mehrere Flaschenhälse? Auch das könnte ja eine Möglichkeit sein.

http://www.sciencemag.org/news/2017/06/world-s-oldest-homo-sapiens-fossils-found-morocco
http://www.sciencemag.org/news/2017/06/world-s-oldest-homo-sapiens-fossils-found-morocco