Ich schätze den Mainzer Archäologen Detlef Gronenborn sehr, habe seine Arbeit schon vor Jahren gründlich auf meinem Blog "Studium generale" rezipiert. Mich beschleicht nur der Verdacht, dass er in diesem Artikel dem Zeitgeist zu viele Tribute zollt.
Sehr viel richtiger wäre - auch beim Blick auf diese Karte - zu sagen: Die Ausbreitung des Ackerbaus vollzog sich in einer Abfolge von Ethnogenesen (Volkwerdungen) und Untergängen von Völkern. Damit verbunden sind auch Migrationen, ja. Aber sie sind nur ein Teil des Gesamtbildes.
Bevor sich der Ackerbau ausbreitete in Europa, haben dort auch Völker gelebt. Diese starben aus oder vermischten sich mit Zuwanderern genetisch und kulturell. Dadurch entstanden NEUE Völker. Diese konnten viele Jahrhunderte stabil das gesellschaftliche Bild bestimmen (etwa Bandkeramik, Trichterbecher etc.). Es erfolgten dann auch Zusammenbrüche von Gesellschaften und Völkern - demographisch und kulturell.
Dann gab es erneut Zuwanderungen, die sich mit Einheimischen vermischten - genetisch und kulturell. Es entstanden NEUE Völker.
Die Betonung liegt für mich darauf, dass der Mensch ein kulturelles und soziales Wesen ist (zoon politikon) und auch als solches evoluiert und sich geschichtlich entwickelt, sprich vornehmlich in Sprachgemeinschaften, Kulturgemeinschaften. Sie stellen einen wesentlichen Selektionsfaktor dar, sowohl auf kulturellem wie genetischem Gebiet.
Menschen sind nicht frei flottierende "Moleküle" im Geschichtsverlauf, sondern leben und bewegen sich als Angehörige einer Kulturgemeinschaft, einer genetisch sich untereinander ähnelnden Bevölkerung. Sie tragen diese ihre Volkszugehörigkeit mit sich, wohin sie gehen. Als erstes fragen wir bei einem Menschen anderer Volkszugehörigkeit immer erst einmal - intuitiv - danach, welchem Volk er angehört. Und glauben damit, viel über ihn zu erfahren.
Völker und Kulturen haben sich fast immer gegen ihren eigenen Untergang gewehrt. Mitunter mit Erfolg. Darauf beruht der Mythos der Perserkriege des demokratischen Griechenland. Zum Beispiel. Darauf beruht der Mythos der Schlacht im Teutoburger Wald (Kalkriese) und so weiter und so fort.
Bitte also - wenn möglich - ein VOLLSTÄNDIGES Bild der bisherigen Kulturgeschichte Europas und der Nordhalbkugel zeichnen.
http://archaeologik.blogspot.de/2015/10/europaische-gesellschaften-beruhen-auf.html
Evolution - Evolutionäre Anthropologie - Geschichte und Gesellschaft
Donnerstag, 29. Oktober 2015
Donnerstag, 15. Oktober 2015
Und noch eine spannende Studie: Die erhalten gebliebenen Gene eines Äthiopiers, der um 2.500 v.
Und noch eine spannende Studie: Die erhalten gebliebenen Gene eines Äthiopiers, der um 2.500 v. Ztr. lebte, zeigen auf, dass der noch heute in Äthiopien lebende Bergstamm der Ari (siehe Foto) genetisch schon damals entstanden ist. Und zwar - - - durch Einwanderung von Bauern aus dem Nahen Osten, die genetische Ähnlichkeit mit jenen Bauern hatten, die um 5.700 v. Ztr. in Anatolien lebten und nach Mitteleuropa einwanderten!
Derzeit fährt die Forschung an erhalten gebliebenen alten Genomen (ancient DNA) eine reiche Ernte ein! Die Gene der Bandkeramiker sind in Mitteleuropa ausgestorben - - - und in Äthiopien sind sie bis heute erhalten geblieben (ähnlich wie auch in Sizilien).
http://www.nature.com/news/first-ancient-african-genome-reveals-vast-eurasian-migration-1.18531
Derzeit fährt die Forschung an erhalten gebliebenen alten Genomen (ancient DNA) eine reiche Ernte ein! Die Gene der Bandkeramiker sind in Mitteleuropa ausgestorben - - - und in Äthiopien sind sie bis heute erhalten geblieben (ähnlich wie auch in Sizilien).
http://www.nature.com/news/first-ancient-african-genome-reveals-vast-eurasian-migration-1.18531
Der anatomisch moderne Mensch erreichte erst ab 39.000 Jahren vor heute Mitteleuropa.

Der anatomisch moderne Mensch erreichte erst ab 39.000 Jahren vor heute Mitteleuropa. Aber er erreichte offenbar schon - und das ist neu - vor mehr als 100.000 Jahren nicht nur den Levanteraum - sondern auch Südchina!!!!
Dort wurden in einer Höhle 47 Zähne des anatomisch modernen Menschen entdeckt. "Die Kronen der ersten Backenzähne unterscheiden sich nur um 0,6 bis 1,1 Prozent von denen moderner chinesischer Populationen."
Die wesentlichste Schlussfolgerung aus dieser Erkenntnis könnte sein, dass das hieße, dass asiatische Bevölkerungen und europäische Bevölkerungen schon viel länger genetisch voneinander getrennt evoluieren, als bislang gedacht.
Es würde damit besser verständlich, dass die genetischen Unterschiede zwischen Europäern und Asiaten ähnlich tiefgehend sind wie zwischen jeweils einem von ihnen und den Afrikanern.
http://www.wissenschaft.de/kultur-gesellschaft/anthropologie/-/journal_content/56/12054/8355153
Montag, 5. Oktober 2015
Ein Verbrecher weiß natürlich, wie andere Verbrecher arbeiten.
Ein Verbrecher weiß natürlich, wie andere Verbrecher arbeiten. Und nur noch Verbrecher dürfen offenbar die volle Wahrheit verbreiten.
Originally shared by Karin Jelkmann
http://www.rtdeutsch.com/31115/international/tschetschenischer-praesident-der-westen-schafft-fluechtlinge-indem-er-islamische-nationen-zerstoert/
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