"Dieser Mensch mag Bananentee. Wer mag noch Bananentee? Derjenige, der ebenso dick oder schlank ist wie er, derjenige, der ebenso lächelt oder traurig ist wie er, derjenige, der ebenso gekleidet ist wie er oder derjenige, der die gleiche berufliche Tätigkeit hat wie er?" Diese komischen Fragen stellten der namhafte Evolutionäre Psychologe Richard Boyd und eine Mitarbeiterin Kindern und Erwachsenen im bäuerlichen Hochland von Peru und ebensolchen aus der Stadt Los Angelos, wobei sie ihnen entsprechende standardisierte Abbildungen der jeweiligen Menschen auf einem Computerbildschirm zeigten.
In Peru wurde die Kleidung als der häufigste Schlüssel für die Vermutung von ähnlichen Neigungen unter Menschen herangezogen. In Los Angelos von Erwachsenen tendenziell auch, mehr aber noch berufliche Tätigkeit, während Kinder in Los Angelos in Bezug auf gar kein Merkmal eine Bevorzugung zeigten. Womöglich sind sie durch ihre multikulturelle Umwelt zu sehr verwirrt in Bezug auf solche Voraussagen.
Boyd will damit aufzeigen, dass Kleidung in traditionellen Gesellschaften schon von Kindern als ein Zeichen von Gruppenzugehörigkeit und damit von ähnlichem Geschmack gelernt und erkannt wird, als ein Zeichen ethnischer Zugehörigkeit, als Signal eines Stereotyps, das evolutionär wichtige Voraussagen über das Verhalten und die Vertrauenswürdigkeit eines Menschen erlaubt.
("The Evolution and Development of Inferential Reasoning about Ethnic Markers: Comparisons between Urban United States and Rural Highland Peru" von Cristina Moya and Robert Boyd in "Current Anthropology")
http://www.journals.uchicago.edu/doi/full/10.1086/685939
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