Samstag, 4. Juni 2016

Was grundsätzlich schon vorher bekannt war, wird durch die Studie an einer neuen genetischen Steuerungssequenz...

Was grundsätzlich schon vorher bekannt war, wird durch die Studie an einer neuen genetischen Steuerungssequenz erneut bestätigt: angeborene sportliche Begabungen sind nicht nur auf Völker und Rassen unterschiedlich verteilt, sondern auch unterschiedlich genetisch verschaltet, ein Phänomen, das schon bei heller Hautfarbe festgestellt wurde oder bei Erwachsenen-Rohmilchverdauung. Das heißt, bezüglich solcher Eigenschaften liegt konvergente Evolution vor bei verschiedenen menschlichen Völkern und Rassen.

Nun findet sich also eine Steuerungssequenz verantwortlich für Muskelaufbau, die bei europäischen Lang- und Kurzstreckenläufern (Profis und Freizeitsportler) gehäuft vorliegt, nicht aber bei einer brasilianischen Vergleichsgruppe.

Dass die Brasilianer ja auch zu einem nicht geringen Anteil südeuropäischer Abstammung sind, wird offenbar gar nicht diskutiert in der Studie. Die untersuchten Europäer waren Polen, Russen und Italiener, also vorwiegend nordeuropäischer Abstammung. Da die Steuerungssequenz aber - für solche Studien typisch - nur zu wenigen Prozentanteilen den Phänotyp erklären kann (sich also für sich genommen kaum eignet zur Einschätzung sportlicher Begabung), könnten, wie mir scheint, die südeuropäischen Genanteile in beiden Gruppen nicht verantwortlich sein für den gemessenen Unterschied. Insofern wird es sich wohl um ein vornehmlich nordeuropäisches genetisches Merkmal handeln.

Es kommen einem da natürlich gleich berühmte Fußball-Länderspiele Deutschland - südamerikanische Fußball-Nation in den Sinn und der so ganz unterschiedliche Spieltypus: der ungeschlachte, gründliche Europäer gegen den wendigen, spielerischen, leichtfertigen Südamerikaner ...
http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371%2Fjournal.pone.0156316#abstract

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