Die Ethnogenese der Indogermanen - Gibt es auch eine westeuropäische Komponente?
Derzeitiger Stand der Ancient-DNA-Forschung ist, daß das Urvolk der Indogermanen an der Mittleren Wolga eine Mischung ist aus osteuropäischen Jägern und Sammlern (unter denen es schon blonde Haare, helle Augen- und Hautfarbe gab) und Jägern und Sammlern aus dem Kaukasus (die insgesamt etwas dunklere Körpermerkmale gehabt haben dürften).
Der Eurogenes-Blog macht nun darauf aufmerksam, daß sich in den bisherigen Daten ein leiser Hinweis verstecken könnte darauf, daß es noch eine dritte genetische Komponente geben könnte, da die "Yamnaya" (Nachkommen der Urindogermanen) auf der Hauptkomponentenanalyse was die genetische Verwandtschaft mit anderen Völkern betrifft, zusätzlich noch leicht nach Westen verschoben sind, daß es also noch irgendeine "westliche" Beimischung geben könnte.
Nun hat es ja eh - zum Beispiel in Skandinavien und in ganz Osteuropa - Mischungen zwischen west- und osteuropäischen Jäger-Sammler-Völkern schon im Mesolithikum und noch während des mitteleuropäischen Frühneolithikums gegeben (als Skandinavien und Osteuropa noch mesolithisch weiterlebten), so daß es nicht gar zu sehr überraschen muß, daß nach dem Eurogenes-Blog nach derzeitigem Forschungsstand die nächst-Verwandten dieser westlichen Komponente der Indogermanen die mittelneolithische Fischer-Bevölkerung der westfälischen Blätterhöhle darstellt. Diese stammen - als Bevölkerung eines mittelneolithischen Rückzugsraumes - noch zu einem hohen Anteil von west- und mitteleuropäischen Jäger- und Sammler-Bevölkerungen ab, während rund um sie herum schon die mediterranen Bandkeramiker und ihre Nachfolgekulturen lebten.
Man darf gespannt sein, wie diesbezüglich das sich hier nur undeutlich abzeichende Bild in näherer Zukunft noch deutlich mehr Tiefenschärfe erhalten wird.
http://eurogenes.blogspot.de/2018/01/another-look-at-genetic-structure-of.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen