Die einzigartige Situation in der heutigen Humangenetik
In einer aktuellen Rezension im "Science Magazine" vom Mai 2018 (1) charakterisiert der Konstanzer Evolutionsbiologe Axel Meyer einleitend die derzeitige Forschungs- und Erkenntnis-Situation in der Humangenetik recht prägnant folgendermaßen:
"Mit hunderten von archäologisch gewonnenen menschlichen Genomsequenzen nur einen Fingertipp weit entfernt und mit Millionen von Genomsequenzen gegenwärtiger Menschen wie sie von Kunden von 'Mitmach-Genetik'-Firmen zur Verfügung gestellt werden, sind wir heute - mehr als jemals zuvor - in der Lage, Vermischungs- und Wanderungs-Bewegungen, sowie genetische Varianten in menschlichen Bevölkerungen zu entdecken, zu entziffern und zu interpretieren."
Original: "With hundreds of ancient human genome sequences at our fingertips and millions of contemporary samples provided by customers of consumer genetics companies, now - more than ever before - we are able to discover, decipher, and interpret mixing, migration events, and genetic variants in human populations."
Was für ein faszinierendes Geschehen, was für eine einzigartige historische Situation, die hier in wenigen Worten eingefangen ist, und aus der heraus ich - zum Beispiel - gerade auch in meinem heutigen Video wieder neueste Erkenntnisse erörtert habe (2).
Angesichts einer solchen prägnanten Analyse wie sie im Eingangssatz enthalten ist, erstaunt, daß Axel Meyer in der weiteren Rezension dann scheinbar nichts weiteres Staunenswertes aus dem gegenwärtigen Forschungs- und Erkenntnisfortschritt mitzuteilen weiß. Alles bleibt sehr im allgemeinen Bla-bla. Schade. Vielleicht erörtert er die inhaltliche Aspekte dieser Wissenschaftsrevolution ja noch einmal an anderer Stelle.
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1. Axel Meyer: Our inheritance. Rezension von "She Has Her Mother's Laugh: The Powers, Perversions, and Potential of Heredity" Carl Zimmer Dutton, 2018. 672 pp. http://science.sciencemag.org/content/360/6391/863
2. Bading, Ingo: "Ein Sohn der Sonne" - Die Indogermanen Asiens. https://youtu.be/FffGsyks8P8
http://science.sciencemag.org/content/360/6391/863
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