Dienstag, 17. Juli 2018

Menschwerdung

Menschwerdung
Welche Genabschnitte wurden herauf, welche herunter reguliert?

Als Svaante Pääbo vor Jahrzehnten fand, daß Gene im Hoden von Menschen und Schimpansen häufiger unterschiedlich abgelesen werden als im Gehirn von Menschen und Schimpansen, war man überrascht, ja, enttäuscht: So leicht würden sich die genetischen Unterschiede zwischen Mensch und Schimpansen offenbar doch nicht finden lassen, insbesondere auch nicht die DNA-Abschnitte, die den Menschen zum Menschen machen.

Nun aber findet eine neue Studie sogenannte "strukturelle Variationen" (SV) im Genom von Menschen und Schimpansen, die beim Menschen herunterreguliert sind bei der Genablesung und solche, die beim Menschen herauf reguliert sind bei der Genablesung im Gehirn:

"The authors compared sv locations with genes differentially expressed during brain development and found that ~40% of genes downregulated in human radial glial neuroprogenitors were enriched for fixed svs, mainly deletions or insertions. By contrast, genes associated with human-specific segmental duplications showed a pattern of upregulated expression."

Die herunterregulierten strukturellen Variationen waren also, wenn ich es recht verstehe, im wesentlichen Genabschnitts-Verluste oder neu hinzu gefügte Genabschnitte (insertions). Die herauf regulierten strukturellen Variationen waren Segment-Verdoppelungen, also Verdoppelungen von Genabschnitten.

Vielleicht kann man damit die DNA-Abschnitte näher eingrenzen, die den Menschen zum Menschen machen.
___________________________________________
1. Kronenberg, Z. N. et al. High-resolution comparative analysis of great ape
genomes. Science 360 (2018), http://science.sciencemag.org/content/360/6393/eaar6343
2. Linda Koch: What makes us human? Nature Reviews Genetics, https://doi.org/10.1038/s41576-018-0029-7, Published online 206.2018, https://www.nature.com/articles/s41576-018-0029-7
http://science.sciencemag.org/content/360/6393/eaar6343

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen