Donnerstag, 24. September 2015

Verrückt, viele Völker - wie das Jäger-Sammler-Volk der Hadza in Ostafrika - haben nur ganz wenige Bezeichnungen für...

Verrückt, viele Völker - wie das Jäger-Sammler-Volk der Hadza in Ostafrika - haben nur ganz wenige Bezeichnungen für Farben. Die Hadza nur für Schwarz, Weiß und Rot! Zeigt man auf andere Farben und fragt, wie sie heißen, antworten sie oft "Weiß ich nicht".

In diesem Artikel  wird die aktuelle Forschungsliteratur zum Thema genannt, anhand deren man den Implikationen dieser Tatsache weiter nachgehen könnte. Nach dieser scheint zum Beispiel die Komplexität der Farbnamen mit der gesellschaftlichen Komplexität zu korrelieren, da man für größere gesellschaftliche Komplexität einfach mehr Farbnamen zu brauchen scheint.

Aber heißt das, dass ursprünglicher lebende Völker gar nicht - zum Beispiel - das Bedürfnis hatten, zum Ausdruck zu bringen, dass eine gelbe Blume schön ist? Es ist doch bekannt, wie bunt ursprüngliche Völker ihre Körper und Gesichter bemalen und schmücken können. ... Würde mich schon interessieren, wie man diese beiden Sachverhalte zusammen bringt ...

("Hunter-Gatherer Color Naming Provides New Insight into the Evolution of Color Terms"
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960982215009483 )
http://www.sciencedirect.com/science?_ob=MiamiCaptionURL&_method=retrieve&_eid=1-s2.0-S0960982215009483&_image=1-s2.0-S0960982215009483-gr1.jpg&_cid=272099&_explode=defaultEXP_LIST&_idxType=defaultREF_WORK_INDEX_TYPE&_alpha=defaultALPHA&_ba&_rdoc=1&_fmt=FULL&_issn=09609822&_pii=S0960982215009483&md5=8df4692fa298b929b4cd73beb55e6d84

"Intelligentes Leben ohne Knochen"

"Intelligentes Leben ohne Knochen"

Eine tolle Überschrift! Und worum geht es? Um "das früheste intelligente Leben auf dieser Erde". Um: Tintenfische!!! Die Wissenschaft lernt ständig dazu wie intelligent diese Tiere sind. Sie sind ein sehr anschauliches Beispiel für das Prinzip der konvergenten Evolution (Simon Conway Morris), die ein Hinweis darauf ist, dass die Evolution zielgerichtet in Richtung von höherer Intelligenz und anderem verläuft. Sie folgt also gerade NICHT bloß "Zufallswegen".

Denn auch die Tintenfische haben zum Beispiel Augen und Intelligenz evoluiert ganz unabhängig von den Wirbeltieren und auf sehr eigenwillige Weise. In dem Artikel heißt es z.B.:

"The remarkable intelligence of these tentacle bearers must have evolved convergently with vertebrate intelligence. It offers a useful external reference for investigations into the nature of intelligence and the ecological driving forces that may lead to its development. (...) They do offer us a glimpse of an alternative form of intelligent life outside the vertebrate norm that we are used to. As Sydney Brenner said on release of the genome paper, 'they were the first intelligent beings on the planet' "

Witzig und phantasieanregend sind auch die Abschlusssätze:

"They also broaden our horizon concerning the possible trajectories that the evolution of life might have taken on Earth or other planets. If the evolution of bony skeletons had failed to take off — due to a shortage of the requisite minerals, say — the comforting message is that there is intelligent life without bones. And if we ever discover complex life forms on other planets, they may well come with soft bodies and more than four limbs."

("Intelligent life without bones"
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960982215010775 )
http://www.sciencedirect.com/science?_ob=MiamiCaptionURL&_method=retrieve&_eid=1-s2.0-S0960982215010775&_image=1-s2.0-S0960982215010775-gr3.jpg&_cid=272099&_explode=defaultEXP_LIST&_idxType=defaultREF_WORK_INDEX_TYPE&_alpha=defaultALPHA&_ba&_rdoc=1&_fmt=FULL&_issn=09609822&_pii=S0960982215010775&md5=32665aeb428da1d8d867b6811c142274

3.500 v.

3.500 v. Ztr. lebten in einer Höhle in Nordspanien Bauern, deren Knochen erhaltene DNA aufweist, die genetische Ähnlichkeit sowohl mit Mesolithikern Spaniens (Jäger-Sammler) als auch mit den heutigen Basken aufweist, als auch mit den ersten Bauern MITTELeuropas (den Bandkeramikern, die dort schon 600 Jahre früher untergegangen waren).

Das ist eigentlich für sich kein sehr spezifisches Ergebnis, ausser dass es  bestätigt, dass die Basken tatsächlich ein genetisch sehr altes Volk sind, womöglich ein ähnliches genetisches Relikt wie die Menschen auf Sardinien, die genetisch noch am ehesten den ersten Bauern Mitteleuropas gleichen sollen.
http://www.pnas.org/content/112/38/11917.abstract.html?etoc

Ah, was ich grade eben schrieb, war zu voreilig.

Ah, was ich grade eben schrieb, war zu voreilig. Der Rezensent Walter E. Block (Name merken!!!) schreibt über das neueste Buch von Nicholas Wade begeistert (!!!) und er sagt an einer Stelle sehr richtig: Rassisten, die andere Rassen per se hassen, gibt es in unserer heutigen Welt gar nicht, es sei denn in kleinen Minderheiten, von denen die Hälfte, so schreibt er, FBI-Leute sind. Wir könnten aus deutscher Sicht sagen: Von denen die Hälfte Verfassungsschutzleute sind. Wow. Schon lange nicht mehr eine so rundum saubere Rezension gelesen. Und das in der Oktober-Ausgabe des "Journal of Bioeconomics".

Noch mal Originalzitat aus der Rezension, in der zunächst ein Autor LH Rockwell zitiert wird:
“... someone is a racist if he hates a particular racial group, but ... since we can’t read people’s minds, and since accusing people of hating an entire group of people is a fairly serious charge, instead of vainly trying to read the suspect’s mind we ought instead to see if he favors special disabilities against the group in question.” He adds: "I know no one who hates entire groups, and those people who do are in such a tiny minority that their organizations are equal parts lunatic and FBI informant. Likewise, I know no one who favors the use of official violence against particular groups.”

Und Walter E. Block fährt fort:
"Given this definition, to which I fully subscribe, either there are no racists at all, nowadays, or, their numbers are so small so that they may safely be ignored."
http://link.springer.com/article/10.1007/s10818-015-9202-7/fulltext.html

Ich lese grade Rezensionen im "Journal of Bioeconomics" über drei mir wichtige Bücher von EO Wilson, J.

Ich lese grade Rezensionen im "Journal of Bioeconomics" über drei mir wichtige Bücher von EO Wilson, J. Diamond und N. Wade, die in den letzten Jahren erschienen sind. Und man denkt ständig: Für welche Welt schrieben diese Autoren und Rezensenten? Wofür schrieb Jared Diamond? Was waren seine Bezugspunkte? Er schrieb - aus heutiger Sicht - für eine "gestrige" Welt. Durch die Einwanderungswelle 2015 ist derzeit alles infrage gestellt, alles. Diese ganze Welt, alle Anliegen, die noch bis vor kurzem vertreten wurden. Wozu? Wozu bemühtet ihr euch so? Diese Welt, an der Euch so lag, aus der ihr hervorgingt, für die ihr arbeitet, sie bricht gerade unter euren Füßen zusammen. Merkt ihr es überhaupt?

Kann man so großen, komplexen Wissensgesellschaften wie der unseren so einfach den Boden unter den Füßen wegziehen, ohne dass die Überlebenskräfte dieser Wissensgesellschaften - in Form von Wissenschaft - darauf reagieren? Ja?

Ich will es erst glauben, wenn ich es gesehen habe.
http://link.springer.com/article/10.1007/s10818-015-9199-y/fulltext.html

Dienstag, 22. September 2015

Die untersuchten Knochen der ersten deutschen Kaiserin Editha, einer gebürtigen Engländerin, die früh, mit 36 Jahren...

Die untersuchten Knochen der ersten deutschen Kaiserin Editha, einer gebürtigen Engländerin, die früh, mit 36 Jahren verstorbene erste Ehefrau des Kaises Otto I., erweckt den Eindruck, als ob sie durchschnittlich sogar noch mehr Fleischnahrung zu sich genommen hat als Haushunde oder -katzen.

Ähnliches gilt für die Knochen eines fränkischen Herzogs, der um 600 n. Ztr. in Nordrhein-Westfalen gelebt hat, des Keltenfürsten vom Glauberg nördlich von Frankfurt/Main (700 v. Ztr.) und eines Königs der bronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur (Himmelsschreibe! Stadtkultur!), der um 1800 v. Ztr.  in Helmsdorf in Sachsen gelebt hat.

Die Durchschnittsbevölkerung, die zur gleichen Zeit wie diese jeweiligen Angehörigen der Fürstenhäuser gelebt haben, haben sich laut ihrer Knochen von erheblich weniger proteinreicher Nahrung ernährt.

Für diesen sehr auffälligen und über dreitausend Jahre hinweg sehr ähnlichen Befund gibt es viele Erklärungsmöglichkeiten. Er kann nicht nur mit erhöhtem Fisch-, sondern auch Fischkonsum erklärt werden, ebenso mit besserer Düngung jener Felder, die zur Versorgung der Fürstenhäuser angebaut wurden.

("Superior in Life—Superior in Death - Dietary Distinction of Central European Prehistoric and Medieval Elites", Current Anthropology, August 2015)

http://www.jstor.org/stable/info/10.1086/682083
http://www.jstor.org/literatum/publisher/jstor/journals/content/curranth/2015/679361/682083/20150824/images/medium/fg1.gif

Montag, 21. September 2015

Völker und ihre Sprachgrenzen sind ein wesentlicher selektiver Faktor in der Humanevolution, wie auch in dieser...

Völker und ihre Sprachgrenzen sind ein wesentlicher selektiver Faktor in der Humanevolution, wie auch in dieser neuen Studie aus "Nature Genetics" aufgezeigt wird bezüglich der Unterschiede zwischen den europäischen Völkern hinsichtlich Körpergröße und Körpermasse-Index (BMI - schlank oder mollig), die zusätzlich noch durch Umweltfaktoren, bzw. kulturelle Faktoren modelliert werden.

In diese Jahrhunderte alten, wohl vergleichsweise stabilen und geschichtlich gewachsenen Selektions"regime" glauben die Politikeliten in Deutschland massiv eingreifen zu dürfen, indem sie seit 1956 statt ordentlicher Familienpolitik Einwanderungspolitik betreiben.

Viel zu wenige Menschen in Deutschland erkennen, dass dahinter massive Ideologien stecken und handfeste politische und archaische religiöse Interessen und dass "Humanität" wie so oft nur ein Vorwand ist, um ganz neue Selektionsregime in Mitteleuropa und auf der ganzen Nordhalbkugel einzuführen.

Auch bezüglich der genetischen Körpergröße-Unterschiede übrigens wird der Jahrzehnte lang vorherrschende "Lewontin'sche Fehlschluss" nach dem es höchstens 15 % genetischer Volks- und Rasseunterschiede im menschlichen Genom gäbe, durch ein erheblich differenzierteres Bild ersetzt. In Bezug auf die Körpergrösse ist hier von 24 % die Rede, in Bezug auf den kulturell offenbar leichter beeinflussbaren Schlankheits-, bzw. Molligkeitsgrad von 8 % Volksunterschiede im Genom.
http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/genforschung/-/journal_content/56/12054/7981614

Das Thema "Vergewaltigung in isländischen Sagas" ist in der wissenschaftlichen Literatur offenbar noch nicht sehr...

Das Thema "Vergewaltigung in isländischen Sagas" ist in der wissenschaftlichen Literatur offenbar noch nicht sehr ausführlich behandelt worden.

Aus der deutschen mittelalterlichen Sagen-Literatur ist dieses Thema natürlich durch den sehr prominenten Fall der ehelichen Vergewaltigung von Gudrun durch König Gunther mit Hilfe von Siegfried bekannt.

In diesem Aufsatz werden mehrere Beispiele aus den Sagas genannt, in denen ein Mann ausdrücklich gegen den Willen einer Frau mit derselben schlief.

Was mir die isländische Sagaliteratur auch in Behandlung dieses Themas von anderer Literatur zu unterscheiden scheint, ist, dass hier, was immer auch geschieht, immer von stolzen Menschen die Rede ist, was immer sie auch tun oder was immer sie auch erleiden.

Das ist sehr eigentümlich zu beobachten. Der Aufsatz weckt Interesse, sich einmal wieder ausführlicher mit dieser Saga-Literatur zu beschäftigen.
http://jfh.sagepub.com/content/40/4/431.abstract?etoc

Freitag, 18. September 2015

Ein weiterer Wissenschaftsdurchbruch kommt aus Deutschland, und zwar aus Leipzig, vom Max Planck-Institut.

Ein weiterer Wissenschaftsdurchbruch kommt aus Deutschland, und zwar aus Leipzig, vom Max Planck-Institut. Hatte man dort vor einigen Jahren das Genom des Neandertalers sequenziert aus der DNA alter Knochen, die bis zu 100.000 Jahre alt sein konnten, hat man nun DNA aus alten Knochen sequenziert, die 300.000 Jahre alt sind, und die Vorfahren der Neandertaler und der Denisova-Menschen in Spanien gehörten. Auch sie gehören - wie die Neandertaler - nicht zu unseren direkten Vorfahren, die vor 300.000 Jahren stattdessen noch in Ostafrika lebten. 

http://www.sciencemag.org/content/349/6254/1270.1.full

Inuit sind genetisch an eine ganz andere Fettverdauung angepasst als wir Europäer oder Asiaten.

Inuit sind genetisch an eine ganz andere Fettverdauung angepasst als wir Europäer oder Asiaten. Sie haben fast zu 100 % dafür eine kodierende Genvariante, die bei uns Europäern fast gar nicht vorhanden ist und bei Ostasiaten höchstens zu 20 %. (Soviel einmal erneut zu "Lewontins Fehlschluß" im Sinne von Multikulti-Propaganda, nach der nur durchschnittlich 15 % der genetischen Unterschiede zwischen Menschen zugleich Unterschiede zwischen Völker und Rassen wären. Nein, im kodierenden Genom kann es sich auch wie hier um: 100 % handeln.)

Da immer mehr solche genetischen Anpassungen von Völkern an die natürlichen und kulturellen Lebensbedingungen bekannt werden, unter denen Völker leben, sagen Genetiker neuerdings, dass wir künftig eine auf unser persönliches Genom zugeschnittene Ernährungsberatung brauchen.

Man könnte aber auch fragen, welchen Sinn es machen soll, Menschen aller Erdteile in allen Erdteilen miteinander zu vermischen in den gegenwärtig beworbenen multikulturellen Gesellschaften, obwohl sie doch jeweils genetisch ganz spezifisch an die örtlich vorliegenden Lebensweisen angepasst sind.

Die Eliten der Völker der heutigen Nordhalbkugel zerstören Völker, haben aber keine sinnvollen Vorstellungen darüber, welche genetischen Neuanpassungen sie an die Stelle dieser zerstörten Völker setzen wollen.

Dabei kann aus Sicht der Wissenschaft inzwischen sehr wohl darüber nachgedacht werden, in welche Richtung sich die genetische Evolution jedes einzelnen Volkes sinnvollerweise bewegen sollte dadurch, dass die einen Menschen in diesen Völkern mehr, die anderen weniger Kinder haben. Darüber hat man sich in der naturwissenschaftsnahen Sozialdemokratie der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weltweit sehr viele sinnvolle Gedanken gemacht, an die angeknüpft werden sollte. 
 
http://news.sciencemag.org/biology/2015/09/fish-oil-good-you-depends-your-dna
http://news.sciencemag.org/biology/2015/09/fish-oil-good-you-depends-your-dna

Zahlreiche bedeutende russische Schriftsteller (u.a.

Zahlreiche bedeutende russische Schriftsteller (u.a. Tolstoi, Solschenitsyn) haben von dem stolzen Bergvolk der Tschetschen im Kaukasus und ihrem großen Mut selbst unter widrigsten Umständen mit großer Bewunderung geschrieben. Wer die beiden grausamen, bestialischen Völkermord-Kriege Jelsin's und Putin's gegen Tschetschenien genauer verfolgt hat, bei der die Hauptstadt Grosny so zerstört wurde wie 1945 Dresden, konnte diese Bewunderung nur teilen. (Und kann über Völkermörder wie Putin und jener westlichen Öffentlichkeit, die nur lauwarm gegen diesen Völkermord protestierte, nur mit der allergrößten Verachtung urteilen.) 

Das Volk der Tschetschenen gilt unter Historikern nach seiner Sprache und Kultur als ein seit Jahrtausenden in genetische Kontinuität im Kaukasus lebendes, einheimisches Volk. Ebenso die angrenzend lebenden Bergvölker. Und genau diese Tatsache wird gerade durch eine neue genetische Studie an Völkerschaften Dagestans, die traditionell in enger Beziehung zu den Tschetschenen leben, äußerst eindrucksvoll unterstrichen. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Dagestan

Donnerstag, 10. September 2015

Ein nach jeder Richtung sensationeller Fund aus Südafrika wird soeben bekannt.

Ein nach jeder Richtung sensationeller Fund aus Südafrika wird soeben bekannt.

Die beiden Grafiken im "Spiegel" passen allerdings gar nicht zum Text. Es scheint doch offensichtlich, dass es sich hier entweder um eine Vormenschenart im Formenumfeld von Australopithecus, bestenfalls früher Homo habilis handelt. Und das war doch alles lange vor Homo erectus, wird also mit Auswanderungen aus Afrika zunächst nur vergleichsweise wenig zu tun haben, da Funde solcher Zeitstellung (früher als 2,5 Millionen Jahre) außerhalb Afrikas gar nicht bekannt sind.

Aber noch viel spannender als das äußere Erscheinungsbild scheint mir doch die Erkenntnis zu sein, dass schon Vormenschen der Formengruppe des Homo habilis oder gar des Australopithecus BEWUSSTE GRABLEGUNG betrieben haben!!!!
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/homo-naledi-forscher-entdecken-neue-menschenart-a-1052250.html