Mittwoch, 30. August 2017

Parallele Evolution gesteigerter Nachkommenfürsorge bei Pflanzen und Tieren in der Späten Kreide und im Frühen...

Parallele Evolution gesteigerter Nachkommenfürsorge bei Pflanzen und Tieren in der Späten Kreide und im Frühen Tertiär

In einem neuen Artikel in PNAS (1) wird ein enger Zusammenhang hergestellt zwischen der Evolution der Säugetiere und der Evolution der Angiospermen (der Bedecktsamer) im Späten Kreide-Zeitalter (der Hochzeit der Dinosaurier), eine Evolution, die sich fast übergangslos fortgesetzt hätte nach dem Aussterben der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren. Dieser Zusammenhang zwischen den großen Trends der Evolution im Pflanzen- und Tierreich ist mir seit meinem Biologiestudium wichtig, weil es sich so offensichtlich um parallele, konvergente Evolution hinsichtlich gesteigerter Nachkommenfürsorge bei Pflanzen und Tieren handelt und weil diese ja quasi ein Grundtrend der Komplexitätszunahme in der Evolution überhaupt darstellt, wohl sogar der wesentlichste Grundtrend aller Komplexitätszunahme. In der Studie heißt es:

"The ordinal diversification of placentals in the Late Cretaceous and early Paleogene coincided with a genus-level radiation of multituberculates, a major clade of small Mesozoic mammals that also extended across the KPg boundary (56). Multituberculates appear to have shifted toward increased generic diversity, body size, and herbivory, and their diversification may have been a delayed response to the increasing dominance of angiosperms in Late Cretaceous floras (56)."

Also die Größenzunahme von mesozoischen Säugetieren wird verstanden als eine "verzögerte Reaktion auf die anwachsende Dominanz der Angiospermen im Pflanzenreich der Späten Kreide". Weiter heißt es:

"Most early placentals were likely insectivorous rather than herbivorous, but would have encountered new ecological opportunities as a result of the proliferation of insect herbivores and pollinators that undoubtedly accompanied the rise of angiosperms (57)."

Also:

"Die meisten Planzentatiere haben sich wahrscheinlich eher von Insekten als von Pflanzen ernährt. Aber ihnen haben sich neue ökologische Möglichkeiten eröffnet als ein Ergebnis der Vermehrung von pflanzenfressenden Insekten(-Arten) und Bestäubern, von denen die Ausbreitung der Angiospermen ohne Zweifel begleitet war."

56. Wilson GP, et al. (2012) Adaptive radiation of multituberculate mammals before the extinction of dinosaurs. Nature 483:457–460.
57. Moreau CS, Bell CD, Vila R, Archibald SB, Pierce NE (2006) Phylogeny of the ants: Diversification in the age of angiosperms. Science 312:101–104.

Hier der Titel der neuen Studie:
1. Genomic evidence reveals a radiation of placental mammals uninterrupted by the KPg boundary
Liang Liua,b,1, Jin Zhangc,1, Frank E. Rheindtd,1, Fumin Leie, Yanhua Que, Yu Wangf, Yu Zhangf, Corwin Sullivang, Wenhui Nieh, Jinhuan Wangh, Fengtang Yangi, Jinping Chenj, Scott V. Edwardsa,k,2, Jin Mengl, and Shaoyuan Wua,m,2
PNAS, Oktober 2017

http://www.pnas.org/content/114/35/E7282.abstract.html?etoc
http://www.pnas.org/content/114/35/E7282.abstract.html?etoc

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