Australische Elstern - Um so größer die Gruppe, um so intelligenter
Im Artvergleich hat Robin Dunbar für Primaten festgestellt, daß die angeborene Gehirngröße einer Art mit der angeborenen Gruppengröße einer Art korreliert (Social Brain-Hypothese). Nun wird die - auf den ersten Blick sonderbare - Tatsache aufgezeigt, daß innerhalb einer intelligenten Art, nämlich der australischen Elstern, die Tiere um so intelligenter sind, in um so größeren Gruppen sie leben.
Das kann ja, soweit ich sehe, nicht auf Vererbung beruhen. Und da stellt sich ja die Frage: Sind solche Effekte auch beim Menschen festzustellen? Bzw.: Gibt es noch andere Tierarten, bei denen die Gruppengrößen so variieren wie bei den Elstern, so daß man an ihnen solche Effekte überhaupt erforschen kann?
Aber wie soll das beim Menschen gehen, wenn bei ihm 80 % der IQ-Unterschiede angeboren sind? Können überhaupt die Intelligenz-Leistungen der Elstern mit denen der Menschen verglichen werden? Und wenn ja, inwieweit?
Ist also ein Forschungsergebnis, das zunächst einmal sowohl "intuitive" wie "counter-intuitive" ist, das also in einer Hinsicht (Abhängigkeit der Intelligenz von Gruppengröße) sehr gut dem bisherigen Wissensstand zugeordnet werden kann, in anderer Hinsicht (Abhängigkeit der Intelligenz von Umwelteinflüssen) nicht.
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1. . Cognitive performance is linked to group size and affects fitness in Australian magpies. Benjamin J. Ashton, Amanda R. Ridley, Emily K. Edwards & Alex Thornton. In: Nature, doi:10.1038/nature25503, Published online: 07 February 2018, nature.com/articles/nature25503
http://nature.com/articles/nature25503
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