Donnerstag, 23. November 2017

Durchbruch in der Indogermanen-Forschung durch Ancient-DNA - Pressemitteilung aus dem März 2015

Durchbruch in der Indogermanen-Forschung durch Ancient-DNA - Pressemitteilung aus dem März 2015

In einer Pressemitteilung der Universität Tübingen zu der bahnbrechenden Ancient-DNA-Studie zu den Schnurkeramikern (Herkunft von den Yamnaya/Indogermanen) aus dem Jahr 2015 (1) kann man noch interessante zusätzliche Hinweise finden. Nämlich den Hinweis, daß Ancient-DNA-Untersuchungen - natürlich - auch dazu beitragen können, beigabelose Skelette zeitlich neu einzuordnen:

>>„Es war ein echtes Aha-Erlebnis, als wir die ersten Daten ansahen”, schwärmt Lazaridis. „Der dritte Anteil war in jedem Individuum zu sehen, das jünger als 4500 Jahre war, und in keiner der älteren Proben aus Mitteleuropa.” Haak geht sogar noch weiter: „Das Signal ist so stark, dass man fast von einer genetischen Datierung sprechen könnte, basierend auf dem Vorkommen von ein, zwei oder allen drei Komponenten.“ Tatsächlich fanden sich unter den Proben auch einige Ausreißer, die bisher archäologisch allein aufgrund ihrer Ausrichtung als älter eingestuft wurden, allerdings die dritte Komponente aufwiesen. Zur Klärung des Alters dieser beigabenlosen Bestattungen wurden 14C-Datierungen in Auftrag gegeben."<<

Und weiter heißt es:

>>„Die auffälligen Übereinstimmungen in den materiellen Hinterlassenschaften der Schnurkeramik- und der Yamnaya-Kultur waren bereits bekannt. Dies enge Verbindung konnte nun auch naturwissenschaftlich belegt werden“, ergänzt Harald Meller, Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale). „In Deutschland sind es die sogenannten Schnurkeramiker am Übergang zwischen Jungsteinzeit und Bronzezeit, bei welchen erstmals die dritte Komponente auftaucht und deren Erbgut damit einen zweiten Bevölkerungsumbruch markiert“, sagt Haak. „Basierend auf einem direkten Vergleich mit Individuen der Yamnaya-Kultur, Viehhirten aus den eurasischen Steppengebieten, schätzen wir den genetischen Steppenanteil in den Schnurkeramikern aus Sachsen Anhalt auf beträchtliche 75 Prozent”, sagt Lazaridis, und fügt hinzu, „dass sich die Schnurkeramiker und die Yamnaya-Population trotz geographischer Distanz von 2600 Kilometer genetisch erstaunlich ähnlich sehen.“<<
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1. PM/HR: Hinweise auf Herkunft des Indogermanischen aus der Steppe - Wissenschaftler der Universität Tübingen an Studie zum Einfluss frühbronzezeitlicher Wanderungsbewegungen auf die Entwicklung der indoeuropäischen Sprachen beteiligt. https://www.mpg.de/8995790/menschen-wanderung-indogermanische-sprachen
https://www.mpg.de/8995790/menschen-wanderung-indogermanische-sprachen

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