Freitag, 10. November 2017

"Anthropisches Prinzip" - Nur in der Kosmologie oder auch in der Evolution?

"Anthropisches Prinzip" - Nur in der Kosmologie oder auch in der Evolution?

Es hat viele große Massenaussterbe-Ereignisse auf der Erde während der Evolution gegeben, geradezu in regelmäßigen Abständen und wohl jedesmal ausgelöst durch Asteroiden-Einschläge. Seit 1970 ist das bekannt geworden und wird erforscht. Es paßt so ganz und gar nicht in das neodarwinische Paradigma hinein, denn schon kurze Zeit nach dem Massenaussterben hat es neue Arten-Explosionen gegeben, wie sie bei dem vom Neodarwinismus vorausgesetzten langsamen, stetigen Anhäufen von Punktmutationen gar nicht zu erwarten wären.

Bei so vielen Einschlägen im "Jahrmillionen-Takt" dürfte es schon erstaunlich sein, daß alle diese vielen Einschläge, die rund um die Erde nachzuweisen sind, weil sie Krater hinterlassen haben, zwar jeweils so stark waren, daß das Leben "fast" ausgestorben ist, jedenfalls oft bis zu 90 % aller Arten, aber niemals so stark, daß alles Leben ausgestorben ist. Man hat fast das Gefühl, daß schon dieser Umstand allein auf ein neues, ebenfalls überhaupt nicht in das neodarwinische Denkkonzept passendes "Anthropisches Prinzip" hinaus läuft, nämlich daß sogar Astroideneinschläge - aufgrund irgendwelcher Umstände - in ihrer Stärke so präzise "modelliert", "abgestimmt" zu sein scheinen, "dosiert" zu sein scheinen, daß eben Leben jeweils weiter gehen kann, obwohl es jeweils immer wieder dicht vor dem völligen Auslöschen steht.

Aber diese japanischen Wissenschaftler spitzen ja nun die - offenbare, irgendwie "vorgesehene" (?) - schon bisher feststellbare "Präzision" der Asteroiden-Einschläge ein weiteres mal zu: Nur 13 % der Trefferfläche auf der Erde lieferte womöglich genug aufgewirbelten Kohlenstoff, um jenes Massenaussterben stattfinden zu lassen, daß vor 65 Millionen Jahren zum Aussterben der Dinosaurier führte. Wie gelang es dem Asteroiden, genau ein Stück dieser 13 Prozent zu treffen? Und wömöglich frühere und spätere Asteroiden ebenfalls? Alles "nur" Zufall?

Seit Manfred Eigen ("Das Spiel") sollten wir eigentlich wissen, das Naturgesetze den Zufall nicht eliminieren, sondern steuern, und daß deshalb Kosmologie und Evolution so spannend sind. Denn Spiele, in denen das Zufallselement überwiegt, sind in der Regel ebenso langweilig wie Spiele, in denen Gesetzmäßigkeiten ("Spielregeln") überwiegen. Und diese Kosmologie und Evolution, die wir erleben, SIND ein großes Spiel, in dem nichts festliegt außer den Regeln, wie Manfred Eigen so schön sagt. Und in dem wir selbst Mitspieler sind, nie ganz frei, nie absolut unfrei in unseren Entscheidungen. Unheimlich und zugleich beglückend.

http://www.spektrum.de/news/dinosaurier-hatten-einfach-pech/1518115
http://www.spektrum.de/news/dinosaurier-hatten-einfach-pech/1518115

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen