Samstag, 18. November 2017

Exoplaneten - Rasante Entwicklungen in der Wissenschaft

Exoplaneten - Rasante Entwicklungen in der Wissenschaft

"Planetensysteme gelten heute in der unmittelbaren Umgebung der Sonne als sicher nachgewiesenes, allgemein verbreitetes Phänomen. Untersuchungen und Messungen des 'Institut astrophysique de Paris' ergaben, dass ein Stern der Milchstraße im Durchschnitt ein bis zwei Planeten hat."

So heißt es auf Wikipedia (2). Puh! Wußte man ja noch gar nicht. Aber auch ein neuer Artikel im "Science Magazine" (1) macht auf die rasanten Entwicklungen in der Erforschung der Exoplaneten aufmerksam. Im letzten Jahr wurden 1460 neue Exoplaneten entdeckt, so viele wie noch in keinem Jahr zuvor (2). Insgesamt sind bislang 3671 Exoplaneten bekannt, die 2751 Sonnen umrunden. Seit 2004 können viele von ihnen sogar direkt und nicht mehr nur indirekt beobachtet werden (2).

Vor einem Jahr wurde entdeckt, daß der zu unserer Sonne nächste Stern "Proxima Centauri" in seiner habitablen Zone von einem erdähnlichen Planeten umrundet wird. Er hat sogar gleich auch noch den bislang höchsten bekannten "Earth Similarity Index" unter allen bislang bekannten 3671 Exoplanenten (4), also die höchste Erdähnlichkeit.

Hm, dann sollte einen dieser Planet ja besonders interessieren ... Ok, und alles prima auf ihm, nur ein Problem sehe ich (3). Er dreht sich nicht wie die Erde um eine eigene Achse, sondern zeigt wie der Mond mit der einen Seite immer zu seiner Sonne hin, mit der anderen Seite immer von der Sonne weg. Hm, das ist nun noch nicht sehr "erdähnlich". Aber was wir auch alles verlangen!

Ich habe das grade mit meiner Tochter gedanklich durchgespielt: Will man auf ihm schlafen gehen, muß man viele hundert Kilometer reisen, damit die Sonne endlich untergeht und es richtig dunkel ist. Will man Tageslicht sehen, muß man wieder viele hundert Kilometer reisen. Da haben wir es dann auf unserer Erde doch etwas einfacher, gemütlicher.

Außerdem ist es auf dem Planeten offenbar sehr sehr kalt (40 Grad minus). Ich verstehe zwar grade noch nicht, auf welcher Seite es so kalt ist. Es dürfte aber ratsam sein, zum Schlafengehen einen guten Schlafsack mitzunehmen. Ein Jahr dauert auf diesem Planeten außerdem nur 11 Tage. Falls es Jahreszeiten gäbe, würden die also ziemlich schnell wechseln, so etwa wie das Wetter. Mit der Periode von 11 Tagen schwankt die zugehörige Sonne auch auf uns zu, bzw. von uns weg aufgrund der Gravitationskräfte. Die Beobachtung in der Schwankung der Lichthelligkeit dieses Sterns führte denn auch zur Entdeckung seines Planeten.

Der zugehörige Stern steht im Sternbild des Zentaur, ist also nur auf der Südhalbkugel zu sehen. Er ist 4,2 Lichtjahre entfernt. Würden wir mit den Leuten dort telefonieren, würde das so sein, als würden wir mit Zeitgenossen telefonieren, die in einer Zeit leben, die vier Jahre vergangen ist. Puh, wäre vielleicht auch ein bisschen langweilig! ;)

1. http://science.sciencemag.org/content/358/6365/877
2. https://de.wikipedia.org/wiki/Exoplanet
3. https://de.wikipedia.org/wiki/Proxima_Centauri_b
4. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_potentiell_bewohnbarer_Planeten
https://de.wikipedia.org/wiki/Exoplanet

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